Bei den Durchschnittsgehältern liegt Liechtenstein europaweit deutlich vorne

Zitat aus WELT online,
November 2021

Die Einkommen, sprich Durchschnittsgehälter in Europa sind verschieden. An der Spitze steht mit Abstand das Fürstentum Liechtenstein, vor der Schweiz und Luxemburg. Deutschland folgt an 8. Stelle.

Interessant ist in diesem Zusammenhang das Durchschnittsgehalt eines vollbeschäftigten Arbeitnehmers*Arbeitnehmerin in Deutschland. Verdienst im Jahr 2020 (statistische Erhebung des Bundesamtes für Statistik): 3975 Euro brutto im Monat. Im Jahr 2019 lag dieser Wert bei 3.994 Euro, 2009 bei 3.143 Euro monatlich. Sonderzahlungen wie Urlaubs-ode Weihnachtsgeld rechen die Statistiker hier nicht mit ein. Interessant: Zwei Drittel der Monatsgehälter liegen unter dem Durchschnitt von 3.985 Euro brutto. Nur etwa ein Drittel erhält mehr als diesen Wert.

Was bleibt vom Brutto?

Bei den Vorstellungsgesprächen möchten Bruttogehälter eine wichtige Orientierungsgrösse sein, aber im Alltag interessiert vor allem die Frage: Was bleibt vom Bruttogehalt zum Leben? Das Statistische Bundesamt macht dazu regelmäßig Modellrechnungen: So erreicht ein männlicher lediger Arbeitnehmer, der im früheren Bundesgebiet inklusive Sonderzahlungen im Schnitt 4745 Euro brutto im Monat verdient, einen Nettoverdienst von 2848 Euro. Als alleinverdienender Ehemann ohne Kinder bleiben ihm beim gleichen Gehalt 3231 Euro. Mit einem Kind sind es 3249 Euro, mit zwei Kindern 3261 Euro.

Der Stepstone-Analyse  zufolge sind Ärzte die bestverdienenden Akademiker. Im Schnitt erhalten sie ein Bruttogehalt von 89.500 Euro im Jahr. Vermögensberater, Controller und andere Finanzexperten kommen auf 73.800 Euro im Jahr. Sie stellen damit die am zweitbesten bezahlte Akademikergruppe. An dritter Stelle stehen den Stepstone-Zahlen zufolge Juristen. Der Abschluss eines Jurastudiums verhilft ihnen zu einem Durchschnittsgehalt von 68.600 Euro.

Ausbildungsberufe: Geringe, aber auch hohe Einkommen

Den richtigen Beruf finden? Das ist für junge Leute oft alles andere als einfach. Es geht darum, Vorlieben und Neigungen auszuloten. Aber auch der Verdienst spielt eine große Rolle. Viele glauben, dass sie nur mit einem Studium ein gutes bis sehr gutes Einkommen erzielen können.

Zwar ist ein Studium im Vergleich durchaus lukrativ: Laut Stepstone kommen Akademiker auf ein Durchschnittsgehalt von 65.800 Euro im Jahr, Fachkräfte ohne abgeschlossenes Studium verdienen im Schnitt 49.200 Euro brutto im Jahr. Doch auch in Ausbildungsberufen sind mitunter Topgehälter drin.

Fluglotsen zum Beispiel gehören zu den Spitzenverdienern unter den Nichtakademikern. Die Tätigkeit ist komplex. Bewerber um einen Ausbildungsplatz müssen das Abitur haben, fließend Englisch sprechen und einen schwierigen Auswahltest meistern. Fluglotsen verdienen laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit im Schnitt 6150 Euro brutto im Monat.

Gehälter in verschiedenen Branchen

Auch die Branche hat einen Einfluss auf die Höhe des Gehalts. Dem Statistischen Bundesamt zufolge verdienten vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer im Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleistungen im vergangenen Jahr mit einem Bruttojahresverdienst von 80.030 Euro ohne Sonderzahlungen am besten. Danach folgte der Bereich Energieversorgung mit 71.738 Euro. Am wenigsten war im Gastgewerbe mit 25.705 Euro drin.