Vaduzer-Märchen Nr. 5

Immer wieder wird die Mär der fünf oder noch mehr Radwege zwischen Giessen und Rhein verbreitet; sogar in der offiziellen Abstimmungs-Information.

Ganz offensichtlich sind die Märchenerzählerinnen und -erzähler keine Alltagsradfahrende, die ihre Bedarfswege – ganz speziell die Arbeitswege – per Fahrrad zurücklegen. Arbeitswege werden heute vielfach per E-Fahrrad zurückgelegt; mit Tretunterstützung bis 25 (Velo) oder 45 (Mofa) Kilometer pro Stunde. Gerne legt der VCL die Fakten dar.

  1. Der naturbelassene Wuhrweg ist optimal für FussgängerInnen (mit und ohne Hund) und für ReiterInnen; er ist kein Radweg.
  2. Die einzige durchgehende und direkte Nord-Süd-Verbindung für den Radverkehr ist der Rheindamm. Bei einem Ausbau des Rheindamms für den Autoverkehr wird er an Wochentagen für den Fuss- und Radverkehr gesperrt. Der Alltags-Radverkehr muss den Umweg via Binnendamm fahren mit zwei Fahrbahnquerungen. Das macht viele Arbeitswege per Fahrrad – und speziell per E-Bike – unattraktiver.
  3. Von Norden her ist der Fuss-/Radweg Haberfeld–Bammiliweg mit Fortsetzung Pappelweg ein wichtiger Zubringer zum Zentrum von Vaduz. Er ist aber mit einem Verbot für Motorfahrräder belegt, also auch für schnelle E-Fahrräder. Zudem ist er stellenweise so schmal, dass zu den Hauptverkehrszeiten Konflikte zwischen dem Fuss- und Radverkehr unvermeidlich sind. Binnendamm und Haberfeld führen von Norden her nicht direkt ins Zentrum.

Mit einem Nein am 3. Oktober wird der Auto-Ausbau für 2.9 Millionen Franken zwischen Lettstrasse und Lochgass nicht realisiert. Mit einem Nein wird der Rheindamm dem Fuss- und vor allem dem Radverkehr auch an Werktagen als Hauptachse zur Verfügung stehen. Zudem wird der Naherholungsraum aufgewertet. Mehr Arbeitswege per Fahrrad und weniger Autostau erreichen die Vaduzer Stimmberechtigten  mit einem Nein.

Rheindamm