Liechtenstein Kickboxer wieder international unterwegs

Nach dem Irish Open World Cup im März 2020 liess der nächste Kickboxing World Cup in Budapest eine ganze Weile lang auf sich warten.

Aufgrund der Corona-Problematik wurden sämtliche Grossanlässe während der letzten eineinhalb Jahre gestrichen. Somit war der diesjährige Hungarian Kickboxing World Cup in Budapest der offizielle Restart und es gab über 3’200 Anmeldungen aus 45 Nationen weltweit. Für Liechtenstein und den Chikudo Martial Arts gingen 4 Kämpfer an den Start und nutzten die Gelegenheit endlich wieder auf dem höchsten internationalen Level kämpfen zu können.

Endstation im Viertelfinale
Nach der Zwangspause gingen Michael Lampert im LC -84 KG und Patrick Pircher im LC und KL -74 KG an den Start. Beide Kämpfer erwartete jeweils ein zahlreiches und internationales Teilnehmerfeld. Der Weltcup in Budapest galt als erste und letztendlich Generalprobe für die anstehende Weltmeisterschaft im Oktober.

Michael Lampert stand in der ersten Runde einem Kontrahenten aus Slowenien gegenüber und brauchte erst eine Runde um nach der langen Pause wieder in den Kampf zu finden. Ab der zweiten Runde dominierte Lampert und gewann am Ende klar nach Punkten. Im Viertelfinale wartete der gesetzte Ukrainer Olexiy Babenko. In einem ausgeglichenen Kampf konnte der Liechtensteiner Lampert jeweils die Führung für sich behaupten und musste diese erst im letzten Schlagabtausch unglücklich abgeben. Am Ende gewinnt der Ukrainer knapp mit jeweils einem Treffer Vorsprung.

Patrick Pircher startete bei der Elite -74 Kilogramm der Herren und erwischte einen sehr guten Start gegen seinen Gegner aus Österreich. Pircher hielt die Überhand in beiden Runden und setzte vor allem in der zweiten Runde die klareren Treffer. In der nächsten Runde traf er auf Finlay Heesom aus England gegen den er am Ende chancenlos war. Der Brite zeigte hochklassiges Kickboxen und dominierte den Chikudo-Kämpfer von Anfang bis Ende. Heesom gewann am Ende den Weltcup in einer sehr stark besetzten Kategorie. Im Kick Light musste sich Patrick Pircher ebenfalls in der Vorrunde verabschieden.

Starke Leistung von Fabio Wilhelm
Bei den Junioren kämpften Fabio Wilhelm im KL & LC -69 KG und Leonie Wanger im KL & LC -65 KG für den Chikudo Martial Arts. Der Churer Wilhelm startete an seinem erst dritten Weltcup und zeigte eine tolle Leistung gegen die starke internationale Konkurrenz. Im Kickboxen mit Lowkicks gewann er gegen Griechenland und Ungarn ehe er sich in einem sehr knappen Kampf gegen den Europameister aus Österreich geschlagen geben musste. Ein klarer Treffer fehlte am Ende um den Österreicher zu besiegen und sich in die Medaillenränge vorzukämpfen. In der Disziplin LC -69 KG besiegte er zunächst einen Slowenen, verlor dann aber mit 1:2 gegen Ungarn in der nächsten Runde.

Für Leonie Wanger verlief der Wiedereinstieg in den Weltcup nicht optimal. Im ersten Kampf gegen eine Griechin agierte sie noch zu verhalten und konnte nicht genügend Druck erzeugen um klare Treffen zu erzielen. Sie verlor am Ende mit 0:3 Punktrichterstimmen. Im Light Contact zogt sie ein schweres Los und traf in der ersten Runde auf die Europameisterin Anna Ysewin aus Deutschland. Die Deutsche agierte stark und liess Wanger keine Chance auf Punkte. Die 17-jährige aus Mauren fand nicht wirklich in den Kampf und musste sich am Ende der späteren Kategoriensiegerin geschlagen geben.

Der Weltcup in Budapest war ein wichtiger Gradmesser für die kommende Weltmeisterschaft der Elite in Italien und die Europameisterschaft im November in Montenegro. Nach der langen Wettkampfpause harzte es hier und da noch in den Kämpfen und die Routine fehlte etwas. Mit den neu gewonnenen Erkenntnissen können gemachte Fehler analysiert werden und in die Vorbereitung zu der Welt- und Europameisterschafft aufgenommen werden.