Fürst Franz Josef von Liechtenstein Stiftung zeichnet soziale Einrichtungen aus

Preisverleihung im Schloss Vaduz - 07.09.2021

 

Die Fürst Franz Josef von Liechtenstein Stiftung zeichnete im Rahmen einer Feierstunde auf Schloss Vaduz mehrere soziale Einrichtungen aus. Mit dem Fürst Franz Josef von Liechtenstein-Preis wurden die Organisationen ‘kindsverlust.ch’, das Perinatale Palliative Care Team, St. Josef Krankenhaus in Wien sowie das ‘KinderPalliativTeam Südhessen’ ausgezeichnet. Sonderpreise erhielten der Verein ’12 Wochen – Hebammenbegleitung bei Fehlgeburten im 1. Trimenon’ sowie die Klinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg im Breisgau.

Die Fürst Franz Josef von Liechtenstein Stiftung hat gestern Abend im Rahmen einer Feierstunde auf Schloss Vaduz mehrere soziale Einrichtungen mit einem Preis ausgezeichnet. Hierbei wurde der Fürst Franz Josef von Liechtenstein-Preis verliehen, der mit je CHF 30’000.– dotiert ist. Dieser wurde an drei Institutionen – aus der Schweiz, Österreich und Deutschland – vergeben.

Allgemeiner Zweck des Preises ist die Ehrung ausserordentlicher Leistungen auf dem Gebiet der Lebenshilfe. «Unter Lebenshilfe im Sinne des Preises werden Tätigkeiten verstanden, die anderen Menschen helfen, ihr Leben, insbesondere in schwierigen Situationen und in Lebensabschnitten grösserer Hilfsbedürftigkeit, besser zu meistern, oder die das Zusammenleben in der Familie, in ihrer Aufgabe als stabile Grundzelle menschlicher Gesellschaft, zu fördern», wie Stiftungsratspräsidentin I. D. Tatjana von Lattorff ausführte. Die auszuzeichnenden Leistungen können die Form beispielgebender Motivation oder Tätigkeit, der Beratung, der Wissensvermittlung, der Wissensvermehrung oder der moralischen bzw. materiellen Unterstützung haben. Der Preis soll Ansporn für weitere Leistungen im jeweils ausgewählten Themenbereich sein und das diesbezügliche Wissen erweitern.

Der Stiftungsrat verlieh gestern den Fürst Franz Josef von Liechtenstein-Preis an folgende drei Institutionen:

a.) Die Fachstelle ‘kindsverlust.ch’

Die Fachstelle ist aus einer Privatinitiative entstanden und existiert bereits seit 18 Jahren. «Bis heute ist die Fachstelle ‘kindsverlust.ch’ die einzige auf frühen Kindsverlust spezialisierte Fach- und Anlaufstelle in der deutschsprachigen Schweiz, an welche sich Eltern nach dem Tod ihres Kindes wenden können und Fachpersonen sich coachen und professionell aus- und weiterbilden können. Sie hat Pionierarbeit in der Schweiz geleistet und einen Kulturwandel im Umgang mit frühem Kindsverlust erreicht», so Stiftungsratspräsidentin I. D. Prinzessin Tatjana. Hierbei hat die Stiftung auch die Vision der Fachstelle beeindruckt. Betroffene Familien sollen kompetente Betreuung erhalten, damit sie einen annehmbaren Weg des Weiterlebens finden können. Sekundärtraumatisierungen sollen vermieden werden. Dafür ist eine hohe und nachhaltige Qualität der Grundversorgung nötig. Dies möchte die Fachstelle ‘kindsverlust.ch’ fördern und ermöglichen.

b.) Das Perinatale Palliative Care Team, St. Josef Krankenhaus in Wien

«Die Klinik übernimmt Verantwortung in der Pränataldiagnostik und bietet Eltern eine professionelle und interdisziplinäre Begleitung an, wenn betroffene Eltern sich für eine palliative Geburt entscheiden», so Stiftungsratspräsidentin I. D. Tatjana von Lattorff. Die von der Klinik angebotene perinatale palliative Care ist laut Stiftungsrat auf sehr hohem Niveau. Betroffene Eltern, die eine Alternative zum Abbruch suchen, kann das Perinatale Palliativteam des St. Josef Krankenhauses in Wien unterstützen. Es bietet Eltern, deren Kind aufgrund einer schweren, lebenslimitierenden Erkrankung höchstwahrscheinlich vor, während oder nach der Geburt sterben wird, eine umfangreiche Beratung sowie geburtshilfliche, neonatologische und psychologische Betreuung an.

Preisverleihung im Schloss Vaduz – 07.09.2021

c.) ‘KinderPalliativTeam Südhessen’

Das ‘KinderPalliativTeam Südhessen’ macht es Familien mit unheilbar kranken Kindern und Jugendlichen möglich, die verbleibende Zeit gemeinsam zu Hause verbringen zu können. Mit der 24-Stunden Rufbereitschaft garantieren es eine lückenlose zuverlässige medizinische Versorgung der jungen Patientinnen und Patienten und die psychosoziale Unterstützung der betroffenen Familien in ihrer vertrauten Umgebung. «Das ‘KinderPalliativTeam Südhessen’ arbeitet sehr professionell und ist interdisziplinär aufgestellt. Ausserdem arbeiten sie wissenschaftlich fundiert abgestützt bei der Begleitung sterbender Neugeborener zu Hause. Diese ausserordentlich wichtige Arbeit für Patientinnen und Patienten sowie deren Familien war Grund genug, es mit dem Fürst Franz Josef von Liechtenstein-Preis auszuzeichnen», so Tatjana von Lattorff.

Preisverleihung im Schloss Vaduz – 07.09.2021

Im Rahmen der Feierstunde vergab die Stiftung auch zwei Sonderpreise. Mit diesen wurden folgende beiden Institutionen gewürdigt:

a.) Verein ‘12 Wochen – Hebammenbegleitung bei Fehlgeburten im 1. Trimenon’

Fehlgeburten im 1. Trimenon sind die häufigste Form von frühem Kindsverlust. Was früher oft als ‘natürlicher Verlust’ angesehen wurde, kann heute unter gewissen Vorbelastungen zu psychischen Problemen bei Betroffenen führen. In der Regel erhalten Frauen, die ein Kind im ersten Trimenon verloren haben, keine spezielle Begleitung und Betreuung. Der Stiftungsrat ist überzeugt, dass er mit dieser Preisvergabe für dieses innovative Projekt auf diesen ‘weissen Fleck’ aufmerksam machen kann.

Preisverleihung im Schloss Vaduz – 07.09.2021

b.) Klinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg

Die Arbeit des Universitätsklinikums Freiburg hat absoluten Vorbildcharakter. Der fundierte Umgang mit der Pränataldiagnostik und die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Betreuung von betroffenen Eltern sind sehr ausgereift. Die von der Klinik angebotene Geburtshilfe und die Krisenbegleitung basieren auf aktuellem Wissensstand. Der Umgang mit dem Thema wird von der Klinikleitung getragen und deshalb auch mitfinanziert. Der Stiftungsrat möchte mit der Verleihung des Sonderpreises diese Vorzeigearbeit würdigen.

 

 

Preisjury