Die BFU sagt JA zu Tempo 30

In einem Leserbrief wurde folgende Befürchtung geäussert: die Sicherheit bei Tempo 30 könne abnehmen, weil sich Autolenkende mehr auf das Einhalten der Geschwindigkeit als auf das Verkehrsgeschehen konzentrierten. Dies trifft in der Realität nicht zu.

Nach Berechnungen der Schweizerischen Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU lässt sich die Zahl der Unfallopfer innerorts durch eine konsequentere Einführung von Tempo 30 mindestens halbieren. Warum? Bei Tempo 30 haben wir genug Zeit, alle wichtigen Informationen aufzunehmen und nichts zu übersehen. Der Anhalteweg wird viel kürzer und die Verletzungsfolgen im Falle einer Kollision sind viel weniger schwer.

Die BFU schreibt dazu: «Der Einfluss der Geschwindigkeit ist dabei nicht linear, sondern überproportional stark. So ist die Sterbewahrscheinlichkeit für Fussgängerinnen und Fussgänger bei einer Kollision mit einem Fahrzeug, das 50 km/h schnell unterwegs ist, um das Sechsfache höher als bei 30 km/h.»

Tatsächlich können uns Fahrerassistenzsysteme wertvolle Unterstützung leisten und die Sicherheit zusätzlich erhöhen. Es ist daher wünschenswert, wenn in Zukunft immer mehr Geschwindigkeits-, Notbrems- und weitere Assistenten zum Einsatz kommen. Das grosse Rettungspotential von Tempo 30 kommt glücklicherweise bei Autos mit Geschwindigkeitsassistenten sowie Autos, die noch nicht damit ausgerüstet sind, voll und ganz zum Tragen. Deshalb Ja zu mehr Sicherheit und JA zu Tempo 30.