Aussenhandelsstatistik 2020

Warenexporte brechen ein
Im Jahr 2020 wurden insgesamt Waren (ohne Handel mit der Schweiz) im Wert von CHF 2 861 Mio. aus Liechtenstein exportiert. Die Exporte sanken gegenüber dem Vorjahr um 16.4% (CHF -561 Mio.). Damit lagen sie so tief wie zuletzt im Jahr 2003. Die Importe verringerten sich 2020 auf CHF 1 651 Mio. Sie gingen gegenüber dem Vorjahr um 17.0% (CHF -339 Mio.) zurück.

Exportrückgang bei fast allen Warengruppen
Die Exporte entwickelten sich im Jahr 2020 bei fast allen Warengruppen negativ. Bei den elektrischen Ausrüstungen sanken die Exporte um CHF 92 Mio. (-23.4%), während die Exporte von Kraftwagen und Kraftwagenteilen um CHF 71 Mio. (-18.4%) und diejenigen von Maschinen um CHF 70 Mio. (-15.4%) zurückgingen. Ebenfalls im Minus lagen die Exporte von Metallerzeugnissen (CHF -63 Mio., -9.3%), chemischen Erzeugnissen (CHF -56 Mio., -23.6%), Glas- und Glaswaren, Keramik, verarbeiteten Steine und Erden (CHF -53 Mio., -20.9%) sowie von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (CHF -52 Mio., -16.4%). Halten konnten sich einzig die Exporte von Nahrungs- und Futtermitteln (CHF +2 Mio., +0.6%)

Anteilsmässig stellten 2020 die Exporte von Metallerzeugnissen mit einem Anteil von 21.3% und von Maschinen mit 13.4% die exportstärksten Warengruppen dar. Exporte von Kraftwagen und Kraftwagenteilen machten 11.0% der liechtensteinischen Exporte aus, gefolgt von elektrischer Ausrüstung mit 10.5%.

Geringster Rückgang bei Exporten nach Europa
Die Exporte im Jahr 2020 entwickelten sich mit fast allen Handelspartnern negativ. Nach Kontinenten betrachtet erfuhren die Exporte nach Europa jedoch den geringsten Rückgang. Insgesamt sanken die Exporte in die europäischen Staaten um CHF 230 Mio. (-11.3%). Hier schlugen speziell die nachlassenden Exporte nach Deutschland und Frankreich zu Buche. Gegenüber dem Vorjahr nahmen diese um CHF 54 Mio. bzw. CHF 49 Mio. ab. Die Exporte nach Amerika gingen um CHF 186 Mio. (-26.2%) zurück. Diese Abnahme war insbesondere von der Verringerung der Exporte in die USA (CHF -135 Mio.) geprägt. Der Rückgang der Exporte nach Asien belief sich 2020 auf 128 Mio. (-21.3%). Trotz des weitverbreiteten Rückgangs blieben die Exporte nach China mit einem Minus von 7 Mio. (-3.3%) relativ stabil.

Der grösste Teil der Warenexporte Liechtensteins fliesst nach Europa: 2020 lag der Anteil bei 63.2%. Nach Ameri- ka gingen rund 18.3% der Exporte und nach Asien 16.6%. Hauptdestinationen liechtensteinischer Produkte waren Deutschland (25.2%), die USA (13.9%) und Österreich (10.7%), gefolgt von Frankreich (8.0%). Nach China gingen 2020 rund 7.1% der liechtensteinischen Exporte.

Auch Importe fallen durchgehend geringer aus
Auch importseitig fiel der Warenhandel 2020 in fast allen Warengruppen negativ aus. Am stärksten ging die Einfuhr von Metallerzeugnissen zurück. Gegenüber dem Vorjahr verringerten sie sich um CHF 48 Mio. (-14.3%). Ebenfalls rückläufig waren die Importe von Maschinen (CHF -46 Mio., -13.7%) und Metallen (CHF -32 Mio., -19.2%).

Bei rund 17.6% der Importe nach Liechtenstein handelte es sich 2020 um Maschinen. Metallerzeugnisse machten 17.5% und Metalle 8.1% aus. 8.0% waren Glas- und Glaswaren, Keramik, verarbeitete Steine und Erden, während elektrische Ausrüstungen 7.7% der Importe darstellten.

Deutliches Minus bei Importen aus Deutschland
2020 sanken insbesondere die Importe aus Deutschland, Österreich und China. Während die Importe aus Deutschland um 126 Mio. zurückgingen, verzeichneten die Importe aus Österreich ein Minus von CHF 83 Mio., diejenigen aus China eines von 61 Mio. Die Importe aus Europa nahmen insgesamt um 240 Mio. (-15.8%) ab, während diejenigen aus Asien und Amerika um 80 Mio. (-24.0%) bzw. 20 Mio. (-16.0%) zurückgingen.

Der Grossteil der Importe Liechtensteins stammt aus Europa. 2020 lag der Anteil bei 77.3%. Aus Asien stammten 15.2%, während 6.5% der Waren aus Amerika eingeführt wurden. Hauptursprungsländer der liechtensteinischen Importe waren Deutschland (34.6%) und Österreich (21.5%). Aus China stammten insgesamt 9.4% und aus den USA 6.1% der liechtensteinischen Importe.

Aussenhandelsbilanz ist weiterhin positiv
Die liechtensteinische Aussenhandelsbilanz wies 2020 einen Überschuss von CHF 1210 Mio. auf. Sie verringerte sich damit gegenüber dem Vorjahr um CHF 222 Mio. (-15.5%). Die positive Aussenhandelsbilanz ist dabei insbesondere auf Überschüsse in den Handelsbeziehungen mit den USA (CHF +298 Mio.) und Frankreich (CHF +213 Mio.) zurückzuführen. Deutliche Defizite wies die Aussenhandelsbilanz jedoch mit Österreich (CHF -49 Mio.) und Kroatien (CHF -45 Mio.) auf.