Gruppe hat das Referendum gegen den Gemeindratsbeschluss ergriffen

Eine Gruppe, die sich „Komitee gegen unnötige Bevormundung“ nennt, hat gegen den Gemeinderatsbeschluss flächendeckend auf allen Gemeindestrassen in  Schaan Tempo 30 einzuführen, das Referendum ergriffen. Heute ist in alle Schaaner Haushaltungen ein Flyer ergangen, welcher den nachfolgenden Wortlaut hat:

Der Gemeinderat von Schaan beschloss am 31. März 2021, auf allen Gemeindestrassen Tempo 30einzuführen. Die Einwohnerschaft wird einfach vor Tatsachen gestellt. Wir wollen, dass dasStimmvolk über diese wegweisende Richtung entscheidet.

Bis zum 5. Mai ist es möglich, das Referendum gegen die Tempo-30-Entscheidung desGemeinderates zu ergreifen, damit die WählerInnen das letzte Wort haben und bessere Lösungenin Betracht gezogen werden können.

Mit der Einführung von Tempo 30 sollen die Zebrastreifen für Fussgänger wegfallen. Damit wird die Verkehrserziehung für Kinder erschwert. Wie können Eltern ihren Kindern beibringen, wie sie die Strassen sicher überqueren sollen, wenn auf den Gemeindestrassen andere Richtlinien gelten als auf den Landstrassen? Auch für Gehbehinderte und Senioren bietet der Zebrastreifen einegrössere Sicherheit.

Unabhängig von der signalisierten Höchstgeschwindigkeit ist die Fahrweise sowieso entsprechend den gegebenen Verhältnissen anzupassen. Immer mehr werden die mündigen BürgerInnen eingeschränkt und ihre Fähigkeit zu korrektem Handeln wird in Abrede gestellt.

In einigen Quartierstrassen beträgt die Fahrgeschwindigkeit heute schon deutlich weniger als 50 km/h. Auch 30 km/h kann in bestimmten Situationen zu schnell sein. Ein Appell für eine vorsichtige und angepasste Fahrweise sowie eine übersichtliche Ausgestaltung der Strassen mitpassenden baulichen Massnahmen haben mehr Wirkung. Das blosse Aufstellen von Geschwindigkeitstafeln ist nicht zielführend.

Das „Komitee gegen unnötige Bevormundung“ setzt sich für möglichst sichereQuartierstrassen ein, ohne Lobbyismus für Motorfahrzeuge. Gerade in Quartierstrassen muss demLangsamverkehr und den Fussgängern ein besonderer Stellenwert eingeräumt werden. Dasbedeutet: Es braucht Zebrastreifen und Radwege.