Mutationen erkennen, Infektionsketten brechen

Bisher in Vorarlberg nur britische
Variante nachgewiesen

(VLK) – Das Erkennen und Untersuchen von Mutationen des Coronavirus ist bei der Bekämpfung der Pandemie ein entscheidender Erfolgsfaktor. „Vorarlberg ist für diese Aufgabe gut gerüstet“, sagte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher am Donnerstag, 11. Februar, im Landhaus. So besteht seit kurzem die Möglichkeit, direkt im Lande am Landeskrankenhaus Feldkirch die Proben von positiv auf Corona getesteten Personen auf Mutationen zu untersuchen.

Auch über das Abwasser-Monitoring in Vorarlberger Kläranlagen lassen sich wichtige Rückschlüsse auf die Entwicklung des Infektionsgeschehens gewinnen. Grundlage für den Erfolg aller Maßnahmen ist und bleibt aber weiterhin die intensive und regelmäßige Testung der Bevölkerung. Daher einmal mehr der Appell von Landesrätin Rüscher an alle: „Helfen Sie mit – lassen Sie sich testen und tragen Sie dazu bei, dass Infektionsketten möglichst rasch unterbrochen werden können.“

Seit 6. Jänner werden positive PCR-Proben aus Vorarlberg auf Mutationen des Virus untersucht – zunächst an Partnerlaboren in Wien und Salzburg und seit kurzem am Institut für Pathologie am LKH Feldkirch. Bis gestern haben 58 Proben eine mutierte Form des Virus aufgewiesen, diese sind 50 Personen zuordenbar, von denen 24 aktuell in Absonderung sind. „Bisher wurde ausschließlich die britische Variante nachgewiesen, nicht die südafrikanische und nicht die brasilianische“, so Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher.

Bezogen auf die Vorarlberger 7-Tages-Inzidenz (95,4/100.000 Einwohner) entfallen 6,8 Prozent der Neuinfektionen auf den mutierten Virus. Es sei damit zu rechnen, dass dieser Anteil in Zukunft zunehmen wird, sagte Pathologie-Primar Felix Offner. Er verwies auf ein partnerschaftliches Forschungsprojekt, bei dem alle Proben, in denen Virusmutationen nachgewiesen werden, zur Gensequenzierung an das Institut für Virologie der Universität Innsbruck geschickt werden.