Architekturauftrag für die Sanierung Hofstätten Hintergass 35/37 vergeben

Vor rund zwei Jahren konnte die Gemeinde Vaduz eines der ältesten Bauernhäuser im Fürstentum Liechtenstein erwerben. Es handelt sich um die Hofstätten Hintergass 35/37, die nun in einem nächsten Schritt massvoll saniert und wieder für die Bevölkerung zugänglich gemacht werden sollen. Dazu Bürgermeister Manfred Bischof: „Die nach dem Kauf gebildete Arbeitsgruppe hat sechs Architekten eingeladen, einen Studienauftrag für eine Sanierung und Neunutzung einzureichen. Am 5. Juni konnten die jeweiligen Architektenteams der Jury sowie der Arbeitsgruppe ihre Ergebnisse präsentieren. Die Entscheidung fiel schliesslich auf die Studie ‚GUTEDEL‘ von den Beat Burgmaier Architekten aus Vaduz.“

Die Hofstätten Hintergass 35/37 wurde ursprünglich 1494 als Einzelwohnhaus mit Weinkeller erbaut und im Verlauf der Jahrhunderte verändert. Die Bauten stehen seit dem Jahr 1993 formell unter Denkmalschutz und sind von nationaler Bedeutung. Deshalb und aufgrund deren Situierung mitten in einem historischen Quartier, plädierte die Landesdenkmalpflege bereits vor der Ausschreibung des Studienauftrages für eine integrale Erhaltung der Gesamtanlage. Auch die Arbeitsgruppe war einhellig der Meinung, dass die Liegenschaft an der Hintergass ein enormes Potenzial für Vaduz hat und unbedingt einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollte.

Begründung der Jury und Arbeitsgruppe
Die Jury und Arbeitsgruppe begründen ihre Entscheidung für das Projekt «GUTEDEL» von den Beat Burgmaier Architekten, Vaduz folgendermassen:

  • Die Massnahmen des Projektes «GUTEDEL» sind als baudenkmalerischer Gebäudeunterhalt zu verstehen. Die Räume können durch einen massvollen Ausbau einer neuen Nutzung zugeführt werden.
  • Historische Öffnungen werden wieder reaktiviert und erlauben durch den nutzungsneutralen Ausbau eine flexible Nutzung als Veranstaltungs- und Kulturraum.
  • Durch die Materialisierung wird die Baugeschichte der Hintergass 35/37 in einer atmosphärischen Umgebung erlebbar.
  • Das Bekenntnis, das Gebäude mit einer Heizung zu versehen, kommt dem Gebäude zu Gute und dadurch wird auch die Nutzungsdauer verlängert.
  • Wenige Eingriffe in die Umgebung (z. B. Pergola, Lehrwingert) sind ausreichend, um das Gebäude und den umschliessenden Raum erlebbar zu machen.

«Mit den von Beat Burgmaier Architekten vorgeschlagenen Lösungsansätzen, ergibt sich für die Gemeinde ein enormer Mehrwert, da in historischem Ambiente ein neuer, kultureller Treffpunkt entsteht», freut sich Bürgermeister Manfred Bischof.

Der Verpflichtungskredit wird nach Abschluss der Gebäudeanalyse und der Überarbeitung des Projektes dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt.