Dokumentation „Das Gesundheitswesen im Fürstentum Liechtenstein“

Neubestellung der Landesgesundheitskommission für die Mandatsperiode 2020-2024

 

Vaduz (ots) – Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 2. Juni 2020 die Aktualisierung der Dokumentation über das Gesundheitswesen im Fürstentum Liechtenstein zur Kenntnis genommen („Update 2020“). Damit werden die Empfehlungen aus der durchgeführten Seminarreihe zur Weiterentwicklung des Liechtensteinischen Gesundheitswesens verarbeitet und das weitere Vorgehen skizziert. Als erste Massnahme ist die Landesgesundheitskommission neu besetzt und mit konkreten Untersuchungsaufträgen betraut worden.

Im Frühjahr 2018 hat die Regierung eine umfassende Dokumentation des Gesundheitswesens im Fürstentum Liechtenstein vorgelegt. Darin wurden die in den verschiedenen gesundheitspolitischen Strategiebereichen verfolgten Ansätze zusammenfassend dargestellt. Das Ministerium für Gesellschaft hatte ausserdem ein Seminar zur Weiterentwicklung des liechtensteinischen Gesundheitswesens initiiert („Gesundheitsseminar“). Die organisatorische und fachliche Durchführung war an die Private Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL) übertragen worden. Die Leistungserbringerverbände sowie die im Gesundheitswesen aktiven Institutionen waren zur aktiven Mitarbeit eingeladen. Die in öffentlichen Seminarabenden und Workshops mit Leistungserbringern erarbeiteten Ansatzpunkte und Ideen wurden im Schlussbericht zum Seminar zu insgesamt 21 Reformvorschlägen verdichtet.

Mit dem vorliegenden „Update 2020“ werden die Reformvorschläge aus dem Gesundheitsseminar in die Gesamtdokumentation des Gesundheitswesens eingearbeitet und es wird zum geplanten weiteren Vorgehen Stellung genommen.

Wiedereinführung der Landesgesundheitskommission

Ein konkreter Vorschlag aus dem Gesundheitsseminar hat die Wiedereinberufung der Landesgesundheitskommission zum Inhalt. Die Regierung hat dies aufgegriffen und in ihrer Sitzung vom 2. Juni 2020 die Landesgesundheitskommission gestützt auf die entsprechende Grundlage im Gesundheitsgesetz für die Mandatsperiode 2020 bis 2024 neu besetzt.

Den Vorsitz der neuen Landesgesundheitskommission führt das Amt für Gesundheit, in Person des Amtsleiters Peter Gstöhl. Weitere Mitglieder sind Stefan Rüdisser (Liechtensteinische Ärztekammer) Thomas Hasler (Liechtensteinischer Krankenkassenverband), Nikolaus Frick (Apothekerverein des Fürstentum Liechtenstein), Dr. Dominique Tabarelli (Liechtensteinisches Landesspital), Ruth Ospelt-Niepelt, (Gemeinderat Vaduz), und Andrea Leibold (Amt für Gesundheit).

Bei einer Reihe von Themenbereichen ist eine hohe Übereinstimmung der Empfehlungen aus dem Gesundheitsseminar mit den strategischen Stossrichtungen der Regierung festzustellen. Für zwei dieser Themenkomplexe hat die Regierung der neu eingesetzten Landesgesundheitskommission den Auftrag erteilt, die Machbarkeit der eingereichten Vorschläge zu überprüfen und konkrete Umsetzungsvorschläge auszuarbeiten.

Mit erster Priorität angegangen werden soll das Thema „Weiterentwicklung Berufe“. Darunter fallen die Verlagerung bestimmter ärztlicher Tätigkeiten zur Pflege, die Aufwertung von Apotheken als Kompetenzzentren sowie die Entlastung der Hausärzte durch gut ausgebildete medizinische Praxisassistentinnen. In weiterer Folge soll sich die Kommission mit neuen Versorgungsmodellen beschäftigen. Vorgeschlagen wurden dazu interdisziplinäre „runde Tische“, Disease-Management-Programme, integrierte Versorgungssysteme und multidisziplinäre Versorgungszentren.

Die Auswahl der in der Kommission vertretenen Fachverbände, Institutionen und Personen richtet sich nach den von der Regierung vorgegebenen Themenstellungen.

Der Schlussbericht der Seminarreihe und die Dokumentation des liechtensteinischen Gesundheitswesens, Update 2020, sind im Downloadbereich auf der Website des Ministeriums für Gesellschaft zu beziehen (https://www.regierung.li/ministerien/ministerium-fuer-gesellschaft/downloads/). (Manuel Frick)