Nach erfolgreichen Verhandlungen zwischen dem Fürstentum Liechtenstein, der Republik Österreich und den ÖBB, wurde am Dienstag, 21. April von Österreichs Klimaschutz- und Mobilitätsministerin Leonore Gewessler und Liechtensteins zuständigem Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch die abschliessende Absichtserklärung für das Projekt S-Bahn Liechtenstein abgegeben.
Die geplante S-Bahn Liechtenstein soll die bestehende S-Bahn Vorarlberg und die S-Bahn St. Gallen zu einem regionalen Gesamtsystem verbinden. Damit wird das Nahverkehrsangebot zwischen Feldkirch und dem schweizerischen Buchs, entlang der bestehenden Streckenführung und über liechtensteinisches Staatsgebiet, verbessert. Ausserdem erhält der vor allem aus Vorarlberg stammende Pendlerverkehr eine attraktive Alternative.
Investitionen in den Klimaschutz, umweltfreundliche Mobilität
„Das Projekt ist ein wichtiger Beitrag für eine Mobilitätswende in der Region, das dazu beiträgt die Klimaziele zu erreichen. Gerade jetzt in der Corona-Krise sind Investitionen in den Klimaschutz wichtig, da sie die Wirtschaft ankurbeln und Jobs für viele Menschen schaffen“, betont Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
„Wenn wir die wachsende Nachfrage nach Mobilität möglichst umweltfreundlich und nachhaltig erfüllen, wird Liechtenstein auch in Zukunft ein attraktiver Lebens- und Wirtschaftsstandort sein. Die Realisierung der S-Bahn Liechtenstein ist in diesem Zusammenhang ein wichtiges Projekt“, unterstrich Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch.
Finales Arbeitsgespräch Corona-bedingt am Telefon
Die beiden Regierungsvertreter hatten heute dazu das finale Arbeitsgespräch geführt. Aufgrund der derzeit besonderen Situation sprachen Gewessler und Risch telefonisch und nicht wie üblich im Rahmen eines persönlichen Treffens. Im Rahmen des Arbeitsgesprächs wurde die gegenseitige Unterzeichnung einer „Absichtserklärung über die Realisierung des Vorhabens der S-Bahn Liechtenstein“ beschlossen, die eine verursachergerechte und faire Kostenaufteilung für beide Projektpartner beinhaltet. In Folge geht es nun darum, die für die Projektumsetzung notwendigen Schritte in die Wege zu leiten. Diese umfassen in beiden Ländern eine abschliessende Entscheidung über die Finanzierung und Umsetzung des Projekts.
Die engen und freundschaftlichen Beziehungen auf Regierungs- und Verwaltungsebene unterstützten bereits die sachlichen und zielgerichteten Verhandlungen, die nach mehrjähriger Unterbrechung innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne wiederaufgenommen und für alle Seiten erfolgreich abgeschlossen wurden. In Ergänzung zum Nahverkehrsangebot durch die geplante S-Bahn Liechtenstein soll in Zukunft auch ein Fernverkehrshalt in Liechtenstein (Nendeln) realisiert werden. Bei der Haltestelle Nendeln werden dazu die baulichen Voraussetzungen geschaffen. Neben zusätzlichen Gleisanlagen und neuer Bahnhofinfrastruktur sind auch Strassenbaumassnahmen und Niveaufreimachungen Bestandteil des S-Bahn Projekts.