Nachtrag zum Skandalspiel USV III – AS Scintilla

Sportpark Eschen-Mauren.

 

Spieler des AS Scintilla fühlten sich
in Eschen provoziert

 

Das Skandalspiel  mit Schlägereien zwischen den Viertligisten USV III und der AS Scintilla /Thurau ist am 25. Oktober im Sportpark dermassen eskaliert, dass drei USV-Spieler ins Spital eingeliefert werden mussten. Das war vor einem Monat und hallt immer noch nach. (Wir berichteten davon).

Jetzt hat sich der AS Scintilla zu Wort gemeldet. „Wir ärgern uns über die langen Sperren, und unsere Spieler fühlten sich im Fürstentum Liechtenstein provoziert“, liessen sie gestern verlauten.

Das Spiel verlief bis zur 82.Minute in geordneten Bahnen. Erst als der USV den Anschlusstreffer erzielte, eskalierte die Viertligapartie zwischen der 3.Mannschaft des USV Eschen/Mauren und der AS Scintilla aus Arbon. Denn: Ein USV-Spieler wollte den Ball schnell aus dem Netz holen, denn es stand nur noch 1:2 und der Spielausgang war wieder völlig offen. Das bekam der USV-Spieler zu spüren, denn der Goali der gegnerischen Mannschaft wollte ihn am schnellen „Ballfischen“ aus dem Netz hindern und schon war der Streit vom Zaun gebrochen.

USV-Präsident Horst Zech: „ Den Ball vom Goali zu holen, um schnell weiterzuspielen, ist genauso üblich wie das Zeitschinden des Torwarts. Aber, dass man auf drei Spieler, die am Boden liegen mit gezielten Fusstritten auf den Kopf einschlägt, ist schlichtweg kriminell.“

Noch nie dagewesene Gewalt auf dem Platz

Was danach geschah beschreibt der Ostschweizer Fussballverband (OFV) in seiner Medienmitteilung vom Freitagabend als „eine noch nie dagewesenen Gewalt auf ihrem Gebiet.“

Saftige Bussen für Scintilla-
Spieler lange gesperrt 

Wie schon berichtet, sprach der OFV harte Strafen gegen die AS Scintilla aus, während der USV in allen Punkten freigesprochen wurde. Die Mannschaft aus dem Thurgau wird für den Rest der Saison, also bis zum 30. Juni 2020 gesperrt. Dazu kommen noch saftige Geldstrafen. Drei Scintilla-Spieler handelten sich ohnehin lange Spielsperren ein: ein Spieler bekommt zwei Jahre, ein anderer ein Jahr und der dritte ein halbes Jahr Sperre.

Die AS Scintilla mit Vereinssitz in Arbon findet diese Entscheidung des OFV als unfair. Arafat Ibraimi sagte aus, dass seine Spieler ihm von Provokationen und Schlägen seitens der Liechtensteiner berichtet hätten. Sie hätten sich nur gewehrt. Dass die Liechtensteiner aber verletzt worden sind, hätte nicht passieren sollen, sagt Ibraimi. Aber er sein frustriert, dass eine Mannschaft nun in den Medien so negativ dargestellt werde. „Im letzten Jahr hatten wir am wenigsten Strafpunkte. Wir sind sogar eine Liga aufgestiegen.“

Der Missmut der AS Scintilla äussert sich auch in den Aussagen von Scintilla-Präsident Fiorentino Marrone. Seiner Meinung nach braucht es zwei Beteiligte für einen Streit. „Ich frage mich, ob wirklich nur eine Mannschaft, in diesem Fall wir, die Schuld trägt. Für einen Streit braucht es doch zwei Beteiligte.“ Er akzeptiere den Entscheid des OFV, aber: „Die Bussen muss der KF Labinoti selbst regeln.“ Ob der Verein auch nächste Saison unter dem Namen AS Scintilla spielen wird, ist für ihn zur Stunde noch unklar.

Liechtensteiner habe Vorfall gefilmt

Ein Liechtensteiner Zuschauer hätte die Szenen gefilmt. Nach einem Video des Vorfalls sucht man im Netz vergeblich. Deshalb, vermutet Marrone, sei das Video unauffindbar. Seine Zweifel an der Fairness der Sperre nimmt Arafat Ibraimi hin. Gegenüber dem St. Galler Tagblatt sagte er, dass der Verein diese Strafe akzeptieren müsse und man nächstes Jahr wieder neu durchzustarten gedenke. Ohne die drei Schläger vom Sportpark. Horst Zech, USV-Präsident, versteht nicht, weshalb die Thurgauer das Urteil des OFV als unfair empfinden und eine andere Version der Geschehnisse „auftischen“. Zech wörtlich: „Das ist effektiv gelogen. Ich verstehe zwar, dass die Mannschaft diese Strafe nicht akzeptieren will, aber sie können daran nun nichts mehr ändern.“
Für ihn sei wichtig, dass der USV in allen Punkten freigesprochen worden sei.

Wer ist die AS Scintilla?

Diese Fragen stellen sich viele Fussballfreunde in Liechtenstein. Das Kuriose dabei ist die Tatsache, dass die Mannschaft von Ibraimi gar nicht die AS Scintilla ist, sondern lediglich unter diesem Vereinsnamen spielt. Es handelt sich eigentlich um den KF LABINOTI aus Amriswil, der dort keinen Trainingsplatz besitzt, es handle sich um keine offizielle Mannschaft, sagt Ibraimi. Es geht hier im weitesten Sinne um eine Verwirrung, weil offenbar der Verein AS Scintilla nicht die Mannschaft AS Scintilla ist. Ausserdem hätte das Team Aufstiegsprobleme in Amriswil gehabt, berichtet der Präsident der AS Scintilla, Fiorentino Marrone. Da sein Verein keine eigene Mannschaft hat, spielt der KF Labinoti unter der AS Scintilla, erklärte Marrone weiter gegenüber der Journalistin Janine Bollhalder vom St. Galler Tagblatt.