„Liechtensteinische Geschichtstage in der Tschechischen Republik“

Vor der Fürstlichen Gruft in Wranau/Vranow unter der Marien-Wallfahrtskirche : Mitglieder der Liechtensteinisch-Tschechischen Historikerkommission sowie Referenten aus Liechtenstein. (Foto FL-CZ-Historikerkommission, pge)

 

Letzte Woche fanden vom 19. bis 21. November 2019 in Brünn/Brno „Liechtensteinische Geschichtstage“ statt. Ein ganzer Strauss unterschiedlicher Veranstaltungen vermittelten der tschechischen Öffentlichkeit Kenntnisse zu liechtensteinischer Geschichte und Kultur.

Liechtenstein in Geschichte und Gegenwart

Die seit 2010 wirkende Liechtensteinisch-Tschechische Historikerkommission hatte im Jahr 2018 in Vaduz einen „Tschechischen Geschichtstag in Liechtenstein“ durchgeführt, mit Tagesseminar tschechischer Historiker und Abendvortrag. Nun folgte die Gegeneinladung nach Brno/Brünn. Am Dienstag, 19. November 2019, referierten in einem ganztägigen Seminar im neuen, grossen Mährischen Landesarchiv Paul Vogt, Rupert Quaderer, Peter Geiger, Christoph Merki und Roland Marxer zu Phasen der Geschichte unseres Landes, vom Mittelalter bis zur Gegenwart, und sie beantworteten Fragen des engagierten Publikums. Für Simultanübersetzung, Deutsch-Tschechisch und umgekehrt, war gesorgt. Gleiches galt für den Abendvortrag „Liechtenstein in der Welt von heute“ von Botschafterin Maria-Pia Kothbauer im Mährischen Landesmuseum (im ehemaligen Palais Dietrichstein in der Altstadt). Auch hier wurde eifrig nachgefragt. Das Interesse am kleinen Liechtenstein ist gross.

Gruft, Buchpräsentation, Ausstellungen, Konzert, Lesung

Der „Liechtensteinische Geschichtstag“ war eingebettet in eine Reihe weiterer Veranstaltungen zu Liechtenstein und Teil der Wissenschaftlichen Woche der Philosophischen Fakultät der Masaryk-Universität in Brno/Brünn. So fanden in den weiteren eineinhalb Tagen eine Besichtigung der Liechtenstein-Gruft in Vranov/Wranau, eine Buchvorstellung, eine Ausstellung archivalischer Karten und Dokumente, eine Ausstellung von Fotos zur Landschaft unseres Landes (vermittelt von Liechtenstein Marketing) statt, auch ein feines abendliches Kirchenkonzert mit Rheinberger-Musik sowie schliesslich ein halbtägiges germanistisches Seminar zu liechtensteinischer Literatur, da las Sabine Bockmühl aus ihren Werken. Alle Anlässe und die persönlichen Kontakte vertieften gegenseitige Kenntnisse.

Vertreter des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein trafen die Vertreter des Geschichtsvereins von Mähren und des Verlags Matice Moravské, der die Bände der FL-CZ-Historikerkommission auf Tschechisch publiziert hat. Die Historikerkommission hielt auch eine ordentliche Arbeitssitzung ab.

Nutzung von EEA and Norway Grants

Vorbereitet hat die ganzen „Liechtensteinischen Geschichtstage in der Tschechischen Republik“ die gemeinsame FL-CZ-Historikerkommission. Deren Aufgabe ist es ja, die Erkenntnisse zu den liechtensteinisch-tschechischen Beziehungen in Geschichte und Gegenwart unter die Leute zu bringen. Für einen Teil der Anlässe, nämlich Tagesseminar, Abendvortrag, Begegnungen, konnte  durch Zusammenarbeit von Historischem Verein HVFL und Historikerkommission die Finanzierung durch EEA and Norway Grants beantragt werden, an die Grants leistet Liechtenstein jährliche Beiträge. (pge)

Aufmerksame Zuhörerschaft bei den Referaten zur Geschichte Liechtensteins in Brno/Brünn; Vorträge und Diskussion wurden simultan übersetzt. (Foto FL-CZ-Historikerkommission, pge)