Schwere Regierungsbildung erwartet

Die grosse Wahlsiegerin der österreichischen Nationalratswahl ist die konservative ÖVP von Sebastian Kurz. Sie erreicht laut vorläufigem Endergebnis (ohne Briefwähler) 38,4 Prozent der Stimmen.

Die sozialdemokratische SPÖ verliert deutlich und landet mit 21.5 Prozent auf Platz zwei. Die rechtspopulistische FPÖ stürzt fast neun Prozent ab und erreicht mit 17.3 Prozent Platz drei

Die Grünen erreichen 8.6 Prozent dazu und kommen auf 12.4 Prozent der gültigen Stimmen. Auch die liberalen NEOS gewinnen mit 7.4 Prozent leicht dazu.

Die Liste «Jetzt» von Peter Pilz fliegt aus dem Nationalrat.

Bündnisse von ÖVP und FPÖ, als auch die ÖVP und Grüne kommen auf eine Mehrheit. Auch eine Grosse Koalition aus ÖVP und SPÖ wäre denkbar.

Schwere Regierungsbildung erwartet

Wahlsieger Kurz will erst einmal mit allen demokratisch gewählten Parteien Gespräche über möglich Koalitionen führen. Allerdings gehen die Schnittmengen der möglichen Konstellationen teils weit auseinander. Nachdem die FPÖ durchblicken liess, dass sie mit 16 Prozent keinen Regierungsauftrag mehr erhalten habe, will sie sich in der Opposition erneuern. Auch scheinen sich in der FPÖ zwei Lager zu bilden.
Als mögliche Koalition kommt nur noch die ÖVP und die Grünen in Frage. Hier liegen die gemeinsamen Schnittmengen in entscheidenden Fragen wie die der Integration, Flüchtlingswesen, Sicherheit, Klima usw. allerdings teils sehr weit auseinander, so dass Kurz und die ÖVP vor einer schwierigen Regierungsbildung stehen.

Vorläufiges Endergebnis

Bei der Parlamentswahl in Österreich liegt ein vorläufiges Endergebnis vor – allerdings ohne Briefwähler. In früheren Hochrechnungen waren die Briefwähler mit einberechnet, deshalb weicht das vorläufige Endergebnis von den Hochrechnungen teils deutlich ab. Die Briefwahl-Stimmen werden erst am Montag ausgezählt.