Ein Künstler reflektiert über seine Heimat

«Reflexionen auf Liechtenstein» lautete der Titel von Hugo Marxers Ausstellung zum Landesjubiläum. Die viel beachtete Ausstellung im Landesmuseum war ein voller Erfolg, an den der Eschner Künstler nun anknüpft und sein Atelier für die an seiner Kunst Interessierten öffnet. Eine Gelegenheit, Kunst am Ort ihres Entstehens zu erfahren und sich mit den tiefgründigen Aussagen der Jubiläumsexponate auseinanderzusetzen, die jetzt übrigens auch erworben werden können.

«Das grosse Besucherinteresse hat mich überwältigt und sehr gefreut.» So lautet Hugo Marxers Fazit zu seiner rund zehnwöchigen Ausstellung im Landesmuseum zum Auftakt des Jubiläumsjahres. Dass er sich zum 300-jährigen Bestehen Liechtensteins mit seinem Heimatland auseinandersetzt, war für ihn eine Selbstverständlichkeit und eine Ehre zugleich. «Ich habe bereits in vielen Ländern gearbeitet und ausgestellt. In Liechtenstein aber bin ich aufgewachsen, in Liechtenstein fühle ich mich wohl, und das Land sowie seine Einwohner haben mich genauso geprägt wie einen grossen Teil meines Lebenswerks. Denn in Liechtenstein habe ich meine Wurzeln», sagt Hugo Marxer.

Vielseitiger Künstler, vielseitiges Werk
Hugo Marxer ist ein Allrounder in der bildenden Kunst. Seine Mehrfachbegabung reicht von der Malerei über die Druckgraphik bis hin zur Bildhauerei. Seine künstlerische Weichenstellung erfolgte durch Studien an internationalen Akademien sowie durch die Begegnung mit dem Bildhauer Henry Moore. Neben seinem Atelier in Eschen verbrachte Marxer viele Jahre in seinem Atelier in der Toskana – inspiriert von den berühmten Marmorbrüchen in Carrara. Als Steinbildhauer der Zeitgenössischen Moderne gestaltet er daher in erster Linie Skulpturen aus Marmor, Granit, Lava- und Sandstein. In seinem künstlerischen Schaffen orientiert Hugo Marxer sich am Reglement der italienischen Renaissance-Künstler.

Diese Vielseitigkeit spiegelte auch Hugo Marxers Ausstellung «Reflexionen auf Liechtenstein» wider. Dabei ging er aber nicht nur auf die vergangenen 300 Jahre ein, sondern startete seinen Ausflug in die Landesgeschichte bereits bei der römischen Besiedlung der Rheintalebene. Seine Darstellungen des in Schaan gefundenen Legionärshelms und seine Zeichnung der Römervilla in Nendeln erinnerten neben anderen Exponaten an diese Zeit. Einen weiteren Aspekt der Ausstellung widmete Marxer der römisch-katholischen Kirche und dem Glauben, welche für ihn ebenfalls wichtige Wurzeln seiner Heimat sind. Den Schwerpunkt bildeten aber 18 Ölbilder und drei Zeichnungen zu Orten und Stätten in Liechtenstein, die für den Künstler von besonderer Bedeutung sind: Burgruinen, Landschaften, Gewässer und markante Bäume. 

Austausch in besonderer Atmosphäre
«Ich habe mir sehr gerne die Zeit genommen, interessierte Besucher durch die Ausstellung zu führen und ihnen meine Werke zu erläutern. Leider konnte ich aber längst nicht mit allen Gästen persönliche Worte wechseln», bedauert Hugo Marxer, dass der Kontakt mit den Freunden seiner Kunst etwas zu kurz gekommen ist. «Daher biete ich allen Interessierten die Möglichkeit, die wichtigsten Werke der Ausstellung nochmals in meinem Atelier in Eschen anzuschauen und sich mit mir darüber auszutauschen. Dort herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, und ich heisse nach Voranmeldung gerne Einzelpersonen, Paare oder kleine Gruppen bei mir willkommen – denn meine Reflexionen auf Liechtenstein leben nicht nur von der Kunst an sich, sondern auch von den Gedanken und Überlegungen dahinter.»

Anmeldung für einen Atelierbesuch
Nach Vereinbarung an den beiden Wochenenden vom 6. bis 8. September oder vom 13. bis 15. September, jeweils ab 16 Uhr.
Telefon: 373 31 84
E-Mail: monica.marxer@adon.li