Symphonieorchester Vorarlberg gestaltet eleganten Übergang

V. l. n. r.: Künstler Harald Gfader, SOV-Geschäftsführer Sebastian Hazod, -Präsident Manfred Schnetzer und Orchestervertreter Guy Speyers

Erster Auftritt von Leo McFall als designierter Chefdirigent / Auftakt zu Format „Play and Conduct“

Bei der Pressekonferenz im Casino Bregenz stellten SOV-Präsident Manfred Schnetzer, Geschäftsführer Sebastian Hazod sowie Orchestervertreter Guy Speyers das Programm für das Jahr 2019/20 vor. Sechs verschiedene Dirigenten, darunter der ehemalige und der zukünftige Chefdirigent, leiten sechs Produktionen. Erstmals führt dabei auch ein Solist das Orchester. Der bildende Künstler Harald Gfader gestaltet den optischen Auftritt des SOV mit, das stolz auf eine 95-prozentige Auslastung bei den Abo-Konzerten der abgelaufenen Saison zurückblickt.

In der soeben beendeten Saison 2018/19 erlebten 30.200 Besucherinnen und Besucher insgesamt 15 Produktionen des SOV. Die Durchschnittsauslastung konnte noch einmal leicht gesteigert werden und zuletzt wurden nicht nur die beiden Konzerte der 8. Symphonie von Gustav Mahler, sondern auch die Generalprobe vom ausverkauften Haus bejubelt. „Das Gesamtbudget belief sich heuer auf 1,446 Millionen Euro. Der Eigenfinanzierungs-Anteil sank im Vergleich zum Vorjahr leicht von 65 auf 63 Prozent“, berichtete Präsident Manfred Schnetzer anlässlich der Pressekonferenz im Casino Bregenz. Die Auslastung der Abo-Konzerte war mit 94,5 Prozent erfreulich hoch (plus 9,24 Prozentpunkte im Vergleich zur Saison 2016/17).

Abwechslungsreiches Programm
Leo McFall tritt sein Amt als neuer Chefdirigent zur Saison 2020/21 an. Bereits in der kommenden Saison wird der Brite das Abo-Konzert 5 leiten. Werke von Richard Wagner, Alban Berg und Peter I. Tschaikowsky werden zu hören sein. Neben der Zukunft des SOV wird auch seine Vergangenheit ein Thema, wenn McFalls Vorgänger nach Vorarlberg zurückkehrt: Gérard Korsten dirigiert das vorweihnachtliche Konzert 3.

Zum Auftakt führt Alexander Lonquich in dem neuen Format „Play and conduct“ durch das erste Konzert. Der deutsche Pianist wird sowohl Solist als auch Dirigent des Konzerts sein. Bei Konzert 2 folgt ihm Dirigent Bruno Weil, der gemeinhin als großer Interpret der Wiener Klassik und des beginnenden 19. Jahrhunderts gilt. Demzufolge stehen Werke von Haydn und Schumann auf dem Programm, gemeinsam mit der koreanischen Flötistin Jasmine Choi kommt noch Carl Reineckes Flötenkonzert auf die Bühne. Leslie Suganandarajah als Dirigent und Klarinettist Sebastian Manz sind die Protagonisten des Konzerts 4. Der Abschluss ist den Komponisten Bernd Alois Zimmermann und Anton Bruckner vorbehalten, die Leitung des Orchesters Nicholas Milton.

Zu den sechs Abo-Konzerten gesellen sich zahlreiche weitere Konzerte, darunter beispielsweise zehn Opern-Vorstellungen im Vorarlberger Landestheater, ein Gastspiel in Lustenau sowie ein Kundenkonzert für den Hauptsponsor, die Volksbank Vorarlberg. Insgesamt werden Werke von 23 Komponisten erklingen. 13 davon stammen aus dem 20. oder 21. Jahrhundert.

Klangkörper für das ganze Bundesland
Neben den Konzerten des Abo-Zyklus ist es dem SOV ein Anliegen, in ganz Vorarlberg präsent zu sein sowie junges Publikum anzusprechen. Möglich werden soll dies u. a. durch Schulpartnerschaften sowie Aktionstage wie „Orchester für alle“. An diesem Tag, heuer dem 5. Juni, hat jede und jeder die Möglichkeit, am Bregenzer Kornmarktplatz ein kleines Orchester selbst zu leiten.

Außerdem zählt dazu die Mitwirkung an Festivals und Konzertreihen wie den Montforter Zwischentönen und den Bregenzer Festspielen, wie Hazod ausführte: „Bei den Bregenzer Festspielen wird das so erfolgreiche Opernstudio mit Tschaikowskys Eugen Onegin fortgesetzt, die eröffnende Festmesse musikalisch umrahmt und zum Abschluss der Festspielsaison die Matinee mit einem hochkarätigen Programm zur Aufführung gebracht. In dessen Zentrum wird der tragische Narr Don Quixote stehen.“

„Ohne Musik geht gar nix!“
Die Broschüre zur neuen Saison hat eine neue Optik bekommen. Erstmals hat mit Harald Gfader ein bildender Künstler an der Konzeption mitgewirkt. Seine Arbeiten, seine Impulse werden sich in allen folgenden Publikationen der Saison 2019/20 wiederfinden. „Halten Sie Ausschau nach unseren Plakaten, diese werden besonders sein“, kündigte Hazod an.

Gfader selbst, der auch als Maler und Zeichner tätig ist, sagte zu dieser ungewöhnlichen Kooperation: „Die Dualität von Idee und Werk ist mir wichtig, Spontanität als unverzichtbares Mittel prägt auch meine Bilder mit aufwändigen Kompositionen … Ohne Musik geht gar nix!“ Für die Einbettung der künstlerischen Ideen des Göfners in die Broschüre war die Werbe- und Kommunikationsagentur Kapitel4 aus Lustenau zuständig.

Neue Strukturen
Rund 2.000 Abonnenten zählt das SOV derzeit, 110 davon sind auch Vereinsmitglieder. Mit einem neuen Modell, das Freunde, Förderer und Mäzene unterscheidet, sollen mehr Mitglieder gewonnen werden, erläuterte Orchestervertreter Guy Speyers: „Davon profitieren nicht nur die Mitglieder. Wir ermöglichen mit diesen Beiträgen auch Musikvermittlungsformate oder Workshops im Rahmen von Schulpartnerschaften.“ Sebastian Hazod ergänzte: „Wir stellen die Vereinsmitgliedschaft auf neue Beine und gestalten ein modernes Vorteilspaket mit unterschiedlichen Abstufungen. Damit möchten wir uns über unseren wunderbaren Abonnentenstamm hinaus in der Region verwurzeln.“

Info: www.sov.at

Das Repertoire des Symphonieorchester Vorarlberg bewegt sich zwischen zeitgenössischer Musik und klassischen Werken.