Liechtensteins Kickboxer/innen am grössten Turnier der Welt

Teamfoto: Sie vertraten den Club Chikudo Martial Arts und Liechtensteins Farben am grössten Turnier der Welt in Dublin.

 

Silbermedaille für Lampert, Prvulj und Wanger am Weltcup in Dublin

Das erste März-Wochenende ist jeweils dick im Kalender eines jeden Kickboxers angestrichen. An diesem Wochenende findet jeweils das weltgrösste Kickboxturnier in Dublin (Irland) statt. In der diesjährigen Ausgabe nahmen knapp 3’800 Starter aus 40 Nationen am Irish Open Weltcup teil. Den Club Chikudo Martial Arts und Liechtensteins Farben vertraten gleich fünf Kämpfer in den Elitekategorien der Disziplin Light Contact.

Michael Lampert gewinnt drei Kämpfe und sichert sich Silber
Nach dem Saisonauftakt in Athen stand der nächste Härtetest für Michael Lampert in Dublin an. Der Irish Open Sieger von 2016 setzte sich in seiner Kategorie -84 KG eindrucksvoll gegen Irland, Grossbritannien und Ungarn durch und qualifizierte sich fürs Finale am Samstag. Im Kampf um den Weltcup-Titel stand ihm mit Alexander Barrowman (Grossbritannien) ein starker Konkurrent gegenüber. Beide Kämpfer fokussierten sich vor allem auf die Boxtechniken und fanden mehrmals beim Gegenüber ins Ziel. Der Kampf erwies sich über die gesamte Distanz als ausgeglichen und die Führung wechselte hin und her. Erst im letzten Schlagabtausch sahen die drei Punktrichter den Engländer vorne und somit gewann er nur hauchdünn mit je einem Punkt gegen Michael Lampert.

Doppeltes Silber für Jovana Prvulj bei den Damen
Die 20-jährige Jovana Prvulj kämpfte nach längerer Zeit wieder zwei Gewichtsklassen (Damen -65 & -70 KG) an einem Turnier und sie wusste dabei zu überzeugen. Die Bronzemedaillen-Gewinnerin der letzten Europameisterschaft liess starke Gegnerinnen aus Norwegen, Grossbritannien und Österreich hinter sich, um sich im Finale -65 KG gegen die mehrfache Weltmeisterin, Natasha Baldwin aus Schottland, zu messen. Im Finalkampf am Samstag zeigte sich Prvulj von Beginn an unbeeindruckt und startete mehrere Angriffe mit ihren Fäusten. Nach kurzer Führung von Baldwin verabschiedeten sich die Kämpferinnen mit einem Gleichstand in die erste Pause. Auch in der zweiten Runde zeigte sich dasselbe Bild: Prvulj punktete mit Fäusten und Baldwin setzte auf ihre starken Kicks. Nach Ende der zweiten Runde stand es 1 zu 1 und der dritte Punktrichter musste eine Entscheidung treffen, welche leider zu Gunsten der Schottin ausfiel.

In der gewohnten Kategorie -70 KG kämpfte sich die Liechtensteiner souverän mit zwei Siegen ins Finale vor, welches sie leider aufgrund zu vieler Fehler mit 3:0 gegen Roberta Cargno aus Italien verlor.

Endstation Viertelfinale für Patrick Pircher
Nach einer Bronzemedaille in Athen wollte Patrick Pircher auch am Weltcup in Irland nachlegen. Bei den Herren -74 KG gewann er souverän gegen Grossbritannien und anschliessend im zweiten Kampf gegen Frankreich. Im Viertelfinale wartete ein bekannter Gegner auf ihn, Valentin Kassarnig aus Österreich. Kassarnig und Pircher kämpften bereits im Viertelfinale der Europameisterschaft 2018 gegeneinander. In einem intensiven Kampf schenkten sich beide Kämpfer nichts und wollten unbedingt den Sieg einfahren. Gegen Ende des Kampfes sicherte sich der Grazer Kassarnig einen knappen Punktevorsprung, welchen er nicht mehr abgab. Knappe Niederlage mit 1:2 für Pircher noch vor den Medaillenrängen.

Wertvolle Erfahrungen sammelte Milena Büchel bei den Damen -60 & -65 Kilogramm. Büchel verlor trotz beherztem Einsatz ihre beiden Vorrundenkämpfe.

Silbermedaille für Leonie Wanger
Die jüngste im Team, Leonie Wanger, startete bei den Jugendlichen bis 15 Jahre und zeigte tolle Leistungen. Wanger startete Mitte Februar in die Saison und konnte den Bayernpokal in Coburg gewinnen. Mit viel Selbstvertrauen ging sie in Irland an den Start und zeigte ihr ganzes Können. Nach einem Freilos siegte sie im Halbfinale gegen eine grossgewachsene Britin und stand somit im Finale. Im Finalkampf war ihre Gegnerin Asia Georghiou aus England immer einen Schritt voraus und liess Wanger keine Chance. Am Ende konnte sich Leonie Wanger dennoch verdient über die Silbermedaille freuen.