Sonderausstellung 1719 – 300 Jahre Fürstentum Liechtenstein

Urkunde 1719 - Kaiser Karl VI. vereinigt die Grafschaft Vaduz und die Herrschaft Schellenberg und erhebt sie zu einem Reichsfürstentum mit dem Namen Liechtenstein

 

Ausstellungsdauer im Landesmuseum vom 27. Februar 2019 bis 23. Januar 2020

 

2019 feiert das Fürstentum Liechtenstein den 300. Jahrestag seiner Gründung. Am 23. Januar 1719 erhob Kaiser Karl VI. auf Anfrage von Fürst Anton Florian von Liechtenstein die Herrschaft Schellenberg und die Grafschaft Vaduz zum Reichsfürstentum Liechtenstein.

Mit der Gründung des Landes war eine wichtige Grundlage dafür geschaffen, dass das Haus Liechtenstein 1723 Sitz und Stimme im Reichstag des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation erhielt.

Die Geschichte der 300-Jahrfeier wird sozusagen in drei Kapiteln, aufgeteilt auf drei Säle erzählt anlässlich einer Sonderausstellung erzählt. Die Ausstellung dauert vom 27. Februar 2019 bis 23. Januar 2020.

Drei Säle, drei Themen

Im ersten Saal wird die Geschichte und die Welt der Mächtigen erzählt. Die Wandbespannung zeigt zunächst durch den Künstler Rainer Ehrt das Leben im Reichssaal in Regensburg, wo der Immerwährende Reichstag abgehalten worden ist, und im zweiten Teil u.a. ebenfalls von Rainer Ehrt eine Hall of Fame der Mächtigen.

Im zweiten Saal sehen wir das Leben und der Alltag um 1712 bis 1772 in Liechtenstein und der näheren Umgebung. Die Wandbespannung zeigt durch den Künstler Rainer Ehrt das Schloss und die zwei historischen Gebäude des heutigen Landesmuseums in Vaduz.

Im dritten Saal wird das Zeitalter der Aufklärung thematisiert, dazu wird das damalige Wissen der Welt an drei Wänden kunterbunt ausgebreitet. Die Illustrationen stammen aus den zwei wichtigsten Werken der Wissensvermittlung, dem von Denis Diderot und Jean Baptiste le Rond d‘ Alembert in der 2. Auflage zwischen 1777 und 1779 herausgegeben 39bändigen Werk „Enyclopédie ou Dictionnaire raisonné des Sciences, des Arts et des Métiers (Enzyklopädie oder ein durchdachtes Wörterbuch der Wissenschaften, Künste und Handwerke)“ und dem von Antoine-François Prévost d‘Exiles zwischen 1746 und 1770 herausgegebenen 60bändigen Werk: „Histoire générale des voyages (Allgemeine Geschichte der Reisen)“  Die vierte Wand zeigt die Hall of Fame der Wissenschaftler, Musiker, Philosophen, Schriftsteller und Leiterinnen von Salons.

 

Saal 1

Die Historie

Die faszinierende Geschichte der Gründung und Fortführung des Reichsfürstentums bis 1772 sowie die damalige Welt der Mächtigen illustrieren neben den prachtvollen Gründungsurkunden und weiteren bedeutenden Dokumenten zeitgenössische Gemälde, Stiche, Skulpturen, Porzellane und andere wertvolle Gegenstände, u. a. aus den Fürstlichen Sammlungen, dem Kunsthistorischen Museum und der Gemäldegalerie der Akademie der Bildenden Künste in Wien und den Staatlichen Kunstsammlungen aus Dresden.

Highlights u.a.:

  • Die prachtvollen Gründungsurkunden des Reichsfürstentums Liechtenstein aus den Fürstlichen Sammlungen
  • Die Kaufverträge von der Herrschaft Schellenberg und der Grafschaft Vaduz vom Staatsarchiv in Wien
  • Serviceteile aus der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM), die ein Geschenk von König Friedrich den Grossen an Fürst Josef Wenzel von Liechtenstein war
  • Pistolen von Kaiser Franz I. Stefan und eine Scheibenbüchse von Kaiser Karl VI. aus der Hofjagd- und Rüstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien
  • Der Degen und ein Emailbildnis von Zar Peter den Grossen respektive aus der Rüstkammer und dem Grünen Gewölbe Staatliche Kunstsammlungen Dresden
  • Böttgerporzellan und eine Auswahl der diversen sächsisch-polnischen Hofservice aus der Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
  • Gemälde mit Ansichten von Wien, Venedig und Rom aus der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste in Wien
  • Trompete, die Maria Theresia bei Michael Leichamschneider in Auftrag gab, aus der Sammlung historischer Musikinstrumente, Kunsthistorische Sammlungen in Wien

 

Saal 2

Der Alltag

Nach dem Eintauchen in höfisches Ambiente tritt man in einen Raum ein, in dem das Alltagsleben um 1712 bis 1772 in Liechtenstein und in der näheren Umgebung beispielhaft vorgestellt wird. Es wird gezeigt, was für Geldwährungen zirkulierten, was man damals ass oder trank und welches Geschirr dafür zur Verfügung stand. Votivtafeln und Klosterarbeiten zeugen vom religiösen Leben in Liechtenstein, Dokumente sprechen von stattgefundenen Veränderungen. Man erfährt, welche neuen Genussmittel aufkamen und wo zuerst. Archäologische Funde aus Liechtenstein unterstreichen, welche Gegenstände damals vor Ort verwendet wurden.

 

Highlights:

  • Votivbild des am 10. Oktober 1718 verunfallten Landamans Johann Christoph Walser aus dem Liechtensteinischen Landesmuseum
  • Silbernes Amtsbotenschild von Andreas Rheinberger von um 1740 aus der Sammlung Familie Rheinberger
  • aus der Gemeinde Triesen
  • Flohfalle, Tödlein, Steinschloss-Feuerzeug, Tabakdose auf die Schlacht bei Minden am 1. August 1759 und aus dem Historischen Völkerkundemuseum in St. Gallen

 

Saal 3

Das Zeitalter der Aufklärung

Das Zeitalter der Aufklärung veränderte Europa gesellschaftlich wie auch wirtschaftlich. Wissen und Geschicklichkeit versprachen Aufstieg und Anerkennung. Zur Horizonterweiterung erhielten das Buch und Messinstrumente eine herausragende Stellung. Die wichtigsten Messinstrumente, Globen und Bücher erzählen eindrücklich über dieses Zeitalter; es führte zum Industriezeitalter und zu unserem neuen digitalen Zeitalter, das man auch als Zweites Zeitalter der Aufklärung bezeichnen könnte. Höhepunkte sind die Exponate aus dem Mathematisch-Physikalischen Salon in Dresden.

Highlights:

  • Spiegelteleskop von James Short von um 1750, Luftpumpe. von J. Gilbert von um 1760 und Reiseuhr von Johann Heinrich Weise von um 1770 aus dem Mathematisch-Physikalischen Salon, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

 

Begleitbuch

Zur Ausstellung erscheint das reich bebilderte Begleitbuch «1719 – 300 Jahre Fürstentum Liechtenstein» in Deutsch mit Zusammenfassungen in Englisch. Das Buch zählt 560 Seiten und 663 Illustrationen. In 50 Beiträgen beleuchten 37 Autorinnen und Autoren die Zeitspanne zwischen 1712 und 1772 unter verschiedenen Aspekten. Die Publikation ist im Museumsshop zum Preis von CHF 44.– erhältlich.

Website Liechtensteinisches Landesmuseum: www.landesmuseum.li Ausstellungsort: Liechtensteinisches Landesmuseum, Städtle 43, Postfach 1216, 9490 Vaduz, Fürstentum Liechtenstein
Öffnungszeiten: Di, Do bis So 10 bis 17 Uhr, Mi 10 bis 20 Uhr, Mo geschlossen
Eintritt: CHF 10.00, ermässigt CHF 7.00