WM: Belgien gewinnt Kleines Finale 

Der wahrscheinlich beste Spieler des WM-Turniers in Russland: Luka Modric, Kroatien. Foto: Picture Alliance, FFM

 

Belgien: WM-Dritter-2:0-Erfolg über Favorit England-und eine Hommage an zwei aussergewöhnliche Fussballstars 

 

Angeführt von seinem besten Spieler De Bruyne, gewinnt Belgien das «Kleine Finale» gegen England  2:0. (1:0) verdientermassen. DieBelgier wären durchaus auch ein Kandidat für das Endspiel gewesen, das am Sonntag, 15.Juli in Moskau stattfinden wird.

Thomas Meunier (4. Minute) und Eden Hazard (81.) erzielten die Tore für die Belgier, die sechs ihrer sieben Spiele bei diesem Turnier gewinnen konnten. Einzig im Halbfinale gegen Frankreich war das Team knapp unterlegen. Weil sich im Torjäger-Duell zwischen Harry Kane (6 Turniertreffer) und Romelu Lukaku (4) nichts mehr getan hat, deutet vor dem Finale am Sonntag alles darauf hin, dass Kane den Goldenen Schuh des besten Torschützen bei dieser WM erhält.

Belgiens Trainer Martinez zeigte sich zufrieden mit Bronze. „Das ist eine wunderbare Leistung. Das haben meine Spieler verdient“, so der Spanier: „Wir haben hart gearbeitet und sind zu einer Mannschaft geworden, die alles erreichen kann. Ich bin sehr stolz.“

 

Heute 17 Uhr: Kampf um
den Weltmeistertitel

 

Zwei Namen, zwei Weltstars: Luka Modric und Paul Pogba. Der eine spielt für Kroatien, der andere für Frankreich. Luka Modric, Spieler bei Real Madrid, Champions-League-Gewinner und eindeutig der herausragende Akteur dieser WM. Keiner hat in Russland eine Mannschaft geprägt wie er die kroatische. Er ist – wie De Bruyne von Belgien – ein Spielmacher, ein Schufter, einer der überall dorthin geht, wo es weh tut und der nur das Team und nicht sich selbst in den Mittelpunkt stellt. Er ist grosser Favorit auf den Titel Weltfussballer des Jahres, die begehrteste Trophäe eines Kickers der Gegenwart. Ihm und seiner Mannschaft, der aus einem kleinen Land wie Kroatien mit vier Mio. Einwohner stammt, ist der Titel zu gönnen.

Das Riesentalent aus Frankreich, eine Tormaschine, pfleilschnell und für jede Abwehr stets gefährlich: Paul Pogba. Foto: Picture Alliance, FFM

Aber auch die «Grande Nation» hat da ein gewichtiges Wort mitzureden. Hier sticht vor allem ein Spieler heraus, der erst bei der WM in Russland ins Rampenlicht der Weltöffentlichkeit rückte: Paul Pogba, 20-jährig ein Tausendsassa auf dem Spielfeld und pfeilschnell. Er wirft sich wie Modric in Zweikämpfe, ohne Risiko auf Verluste, er spielt Pässe, er schiesst Tore. Box-to-box-player nennen Engländer solche Spieler. Aber Pogba vergisst es immer wieder aus seinem unermesslichen Reservoir, aus seinem Gott gegebenen Talent, zu schöpfen. Er war von Anfang an der Wunderknabe des französischen Fussballs, das hat ihm nicht wirklich geholfen. Er ist fähig auf höchstem Niveau Partien für seine Team zu entscheiden. Ob ihm das heute gelingt. Warten wir mal ab. Es wäre die Krönung seiner Laufbahn, er wäre nicht mehr nur allein der draufgängerische, pfeilschnelle Angriffspanzer der Franzosen, sondern er wäre dort angekommen, wo er von Anfang an hinwollte, in die von vielen geschriebenen Stars in den Fussball-Geschichtsbüchern.