Unterschiedliche Familienmodelle werden in Liechtenstein gelebt

Am Donnerstag, 17. Mai 2018 wird im Gemeindesaal Eschen (Beginn um 17.00 Uhr) die umfassende Familienumfrage vorgestellt, welche das Ministerium für Gesellschaft unter Mitarbeit der Arbeitsgruppe Familienpolitik im Herbst 2017 durchführen liess. Foto: Picture Alliance, FFM

 

Präsentation der Familienumfrage Liechtenstein – Liechtensteins Familien kommen zu Wort

 

Vaduz  – Am Donnerstag, 17. Mai 2018 wird im Gemeindesaal Eschen (Beginn um 17.00 Uhr) die umfassende Familienumfrage vorgestellt, welche das Ministerium für Gesellschaft unter Mitarbeit der Arbeitsgruppe Familienpolitik im Herbst 2017 durchführen liess.

Die Regierung hat im Jahr 2016 eine Arbeitsgruppe Familienpolitik mit verschiedenen Vertretern aus den Bereichen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden, Anbietern von Betreuungsdienstleistungen sowie staatlichen und gesellschaftlichen Einrichtungen eingesetzt, welche sich mit Verbesserungen im Bereich der Familienförderung sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf beschäftigt.

Um die aktuellen Bedürfnisse der in Liechtenstein wohnhaften Familien zu evaluieren, wurde das Liechtenstein Institut vom Ministerium für Gesellschaft beauftragt, eine Online-Befragung zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf durchzuführen und wissenschaftlich auszuwerten. 5’440 Erziehungsberechtigte in 3’000 Familienhaushalten mit Kindern im Alter jünger als 12 Jahre wurden gebeten teilzunehmen.

Hohe Rücklaufquote von fast 1000 Fragebögen

Die Umfrage wurde vom 17. Oktober bis 3. Dezember 2017 durchgeführt und im Anschluss wurden vom 23. Januar bis 20. Februar 2018 Fokusgespräche mit Elternteilen geführt, die sich im Rahmen der Umfrage dazu bereiterklärt hatten. Der hohe Rücklauf von 974 gültigen Fragebögen lässt auf ein grosses Interesse schliessen, Lösungen zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu finden. Die Ergebnisse zu Themen wie Wertschätzung der Haus- und Familienarbeit, echte Wahlfreiheit, Rollenbilder, Familie und Erwerb, Kinderbetreuung, etc. sind nun in einer Studie zusammengefasst. Die Präsentation der Ergebnisse an die Öffentlichkeit findet am Donnerstag, 17. Mai 2018 um 17.00 Uhr im Gemeindesaal Eschen statt.

Die Auswertung der Umfrageergebnisse gibt einen wesentlichen Überblick der Bedürfnisse liechtensteinischer Familien und dient als Grundlage für die weiteren Arbeiten der von der Regierung eingesetzten Arbeitsgruppe Familienpolitik. Anhand dieser Resultate sollen die Handlungsfelder der Familienpolitik definiert und konkrete Massnahmen abgeleitet werden.

Die Umfrage zeigt insbesondere, dass sehr unterschiedliche Familienmodelle gelebt werden und nicht nur zwischen zwei Modellen scharf differenziert werden kann, sondern die Grenzen fliessend sind.

Die jeweiligen Ausprägungen des Zusammenlebens in der Familie sind sehr individuell, weshalb auch die Massnahmen der Familienpolitik auf diese individuellen Ausprägungen Rücksicht nehmen sollten. Die Massnahmen der Familienpolitik sollen die Wahlfreiheit erhöhen, aber kein Zielmodell vorgeben.

Eltern mit Betreuungssituation sehr zufrieden

Es fällt auf, dass die Eltern mit der Betreuungssituation ihrer Kinder mehrheitlich sehr zufrieden sind, ausserdem sind sie auch mit dem gewählten Arbeitspensum sehr oder eher zufrieden. Die von den Umfrageteilnehmenden wahrgenommene mangelnde Wertschätzung der Haus- und Familienarbeit ist ein weiterer Aspekt, der ins Auge fällt. Ausserdem zeigt die Umfrage, dass ein Bedarf nach mehr Zeit für die Betreuung der Kinder durch beide Elternteile, insbesondere in der frühkindlichen Phase, besteht.

Regierungsrat Mauro Pedrazzini zur Umfrage:

„Die im letzten Jahr durchgeführte Umfrage, an der alle in Liechtenstein lebenden Familien mit Kindern unter 12 Jahren teilnehmen konnten, gibt uns für unsere Arbeiten ein objektives Stimmungsbild und zeigt die Bedürfnisse und Wünsche der jungen Familien in Liechtenstein auf. Die Qualität der Umfrage liegt vor allem darin, dass die Teilnehmer ausschliesslich direkt Betroffene waren. Dies hilft uns bei der Erarbeitung von Massnahmen im Bereich der Familienpolitik sehr.“ (Sandro D’Elia)