Höhere Versicherungsprämien: Warum wurde Volk nicht informiert?

Auch die AXA-Winterthur prüfe auf CEO-Ebene sich aus Liechtenstein zurückzuziehen. 

Mehrere Versicherungen ziehen sich aus Liechtenstein zurück?

Das Liechtensteiner Vaterland berichtet heute am 16. Mai 2018 unter dem Titel: «Eine Kostenexplosion steht bevor» über den Rückzug einiger namhafter Versicherungen aus Liechtenstein. Wer mit der Versicherungsbranche nicht einschlägig zu tun hat, wundert sich über die katastrophale Informationspolitik.

Der Normalbürger (sprich Prämienzahler) wurde heute sozusagen im «Vorbeigehen» mit dem Beitrag im Vaterland (Wo ist der Beitrag im Volksblatt?) direkt konfrontiert und vor vollendete Tatsachen gestellt.

Als Grund wird die zweite EU-Verordnung angegeben, die den Datenschutz neu regelt. Jetzt geht jedem ein Licht auf, warum die Datenschutzstelle plötzlich (350% zusätzliche Stellenprozente) mehr Leute braucht. So sagt zum Beispiel eine Versicherung lt. Vaterland: « Die neuen EU-Verordnungen haben grosse Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit in Liechtenstein. Wir ziehen uns wegen diesen generell gestiegenen regulatorischen Anforderungen zurück, deren Einhaltung unverhältnismässig aufwendig wäre.»

Für die Versicherungsgesellschaften wird es in Liechtenstein zusehends unattraktiver. Der Bürokratismus lässt grüssen. Liechtensteins Treuhänder haben da ihre Erfahrungen mit der FMA bereits gemacht.

Das Schlimmste aber wird sein, dass wir in Zukunft höhere Prämien zahlen müssen. Branchenexperten-resp. Insider befürchten, dass Versicherte in Liechtenstein in Zukunft mit einem FL-Zuschlag zu rechnen hätten.

Aber auch der Ärger wegen den übermässigen Regulierungs-Anforderungen, die uns von der EU vorgeschrieben werden, ist recht gross. Bei der Umsetzung von EU-Richtlinien habe man Freiräume nicht genutzt, wird auch die Regierung in die Pflicht genommen. Diese soll nun abklären, ob hier tatsächlich Chancen verpasst wurden.