Entlassungen können beim Landesspital nicht ausgeschlossen werden

Das Projekt „Futura“, Einsparungen
und Defizite 

Das Liechtensteinische Landesspital will sich fit für die Zukunft machen. Darum lanciert die Spitalleitung das Projekt «Futura». Dabei werden unter anderem Stellen verschoben, vereinzelt können Entlassungen nicht ausgeschlossen werden, heisst es in einer Mitteilung. Im Grunde genommen ist es dieselbe Prozedur, die die Privatklinik Medicnova vor rund einem Monat angekündigt hatte. Es geht ums Geld. 

Mit dem Projekt «Futura» sollen Prozesse, Strukturen und räumliche Zuteilungen optimiert werden. Damit bereite sich das Landesspital auf die bevorstehende Verschiebung von stationären zu ambulanten Behandlungen vor, heisst es in einer Mitteilung. Gleichzeitig reagiere man so aktiv auf den Patientenrückgang. “Wir werden mit geringeren Kosten und weniger Personal dem Patienten die gleiche Qualität bieten können», sagt Spitaldirektorin Sandra Copeland. «Das Landesspital wird damit die medizinische Grundversorgung Liechtensteins langfristig sicherstellen.»

In absehbarer Zeit wird auch in Liechtenstein eine Liste verbindlich, die festlegt, welche Eingriffe aus Kostengründen nur noch ambulant durchgeführt werden. Damit verstärke sich der Trend weg von stationären Behandlungen hin zu ambulanten. Das bedeute für das Landesspital, dass es weniger Betten für Patienten brauchen wird. Gleichzeitig müsse die ambulante Versorgung ausgebaut werden. Die spitalinternen Prozesse müssen dahingehend angepasst werden.

Die Patientenzahl im stationären
Bereich sinkt deutlich

Die Patientenzahlen im stationären Bereich sinken im LLS seit 2016 deutlich. Waren es 2016 noch 2’184 Hospitalisierungen, lag die Zahl im letzten Jahr bei 1’582. Der Rückgang im stationären Bereich werde zukünftig noch akzentuiert durch allgemeine Trends im Gesundheitswesen.

Das nun von der Spitalleitung beschlossene Projekt «Futura» sei darum lanciert worden und umfasst im Wesentlichem folgende Bereiche:

– Alle Prozesse werden kritisch durchleuchtet und wo nötig optimiert.

– Die Patienten der Abteilungen Medizin und Chirurgie sind heute auf verschiedenen Stockwerken untergebracht. Das LLS legt die Abteilungen zusammen.

– Durch die Zusammenlegung wird ein Stockwerk weitgehend frei für den Ausbau der ambulanten Angebote.

– Mit der Restrukturierung können Kosten reduziert werden.

«Als direkte Folge daraus braucht es im stationären Bereich weniger Personal», sagt Sandra Copeland. «Dank Verschiebungen in den ambulanten Bereich und natürlicher Abgänge wird ein Stellenabbau minimiert.» Vereinzelt können Entlassungen nicht ausgeschlossen werden. Die Belegschaft und die Personalvertretung sind informiert. (pd/red)