Fortschritte beim Ausbau des EFTA-Freihandelsnetzwerkes

Foto: EFTA-Generalsekretär Kristinn F. Árnason, der isländische Aussenminister Gudlaugur Thórdarson, Regierungsrätin Aurelia Frick, die norwegische Handels- und Industrieministerin Monica Mæland und Bundesrat Johann Schneider-Ammann. Bildquelle: EFTA-Sekretariat

 

Vaduz – Am Freitag, 24. November trafen sich die EFTA-Staaten (Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein) unter Vorsitz von Regierungsrätin Aurelia Frick in Genf. Schwerpunktthema waren die Drittlandbeziehungen der Europäischen Freihandelsassoziation.

Regierungsrätin Aurelia Frick unterstrich am Treffen die grosse Bedeutung des Freihandelsnetzes der EFTA für den Wirtschaftsstandort Liechtenstein in Zeiten wachsenden Protektionismus. Sie begrüsste die konkreten Fortschritte zur Ausweitung und Modernisierung des Freihandelsnetzwerks der EFTA-Mitgliedsstaaten. Dazu zählen auch die Verhandlungen zur Revision und Ausweitung des Freihandelsabkommens zwischen den EFTA-Staaten und Türkei aus dem Jahr 1992. „Die Türkei ist ein wichtiger Handelspartner der liechtensteinischen Industrie und Wirtschaft. Ich freue mich sehr, dass wir im Treffen mit dem türkischen Wirtschaftsminister heute die Gelegenheit hatten, den grundsätzlichen Abschluss der Verhandlungen willkommen zu heissen“, so die Regierungsrätin.

Die EFTA-Ministerinnen und -Minister bekräftigten in Genf ihr Engagement, die Verhandlungen mit Indien, Indonesien, Malaysia und Vietnam fortzuführen – mit dem Ziel, diese im Jahr 2018 abzuschliessen. Auch die Bestandsaufnahme nach zwei Verhandlungsrunden mit Mercosur (Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay) war vielversprechend, obwohl klar ist, dass das Thema Landwirtschaft eine grosse Herausforderung darstellt. Die grössten Fortschritte wurden in den Verhandlungen mit Ekuador verzeichnet.

Regierungsrätin Aurelia Frick zeigte sich zuversichtlich, dass dieser Prozess noch in diesem Jahr abgeschlossen werden kann.

Im Rahmen des Treffens unterzeichneten die Ministerinnen und Minister ausserdem eine Zusammenarbeitserklärung mit der Republik Moldau. Solche Erklärungen stellen einen ersten Schritt in Richtung engere Wirtschaftsbeziehungen dar. Nebst den 27 Freihandelsabkommen, welche 38 Länder abdecken, verfügt die EFTA somit neu über Zusammenarbeitserklärungen.

Auch der Brexit kam zur Sprache

Die EFTA-Ministerinnen und -Minister diskutierten auch die Beziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich und die Konsequenzen von Brexit für die EFTA-Staaten. Regierungsrätin Aurelia Frick betonte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit für Liechtenstein, enge Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit dem Vereinigten Königreich, auch nach dessen Austritt aus der EU aufrechtzuerhalten. Die EFTA-Staaten werden sich diesbezüglich weiter untereinander austauschen, um dieses Ziel zu erreichen. Fester Bestandteil des Treffens ist ausserdem ein Gedankenaustausch mit dem EFTA-Parlamentarierausschusses, in dem Liechtenstein durch die Landtagsabgeordneten Elfried Hasler und Harry Quaderer vertreten war. (Kathrin Nescher)