Nachhaltiges Sanieren und Bauen in den Alpen – «Constructive Alps»

Architekturwettbewerb: Foto: Helmut Kindle, Leiter Amt für Umwelt, Doris Frick, FL-Botschafterin in Bern (verdeckt), Silvia Jost, Bundesamt für Raumentwicklung, Beat Hächler Direktor Alpines Museum, Barbara Keller, Stellvertretende Direktorin Alpines Museum und Regierungsrätin Dominique Gantenbein. Bild: David Schweizer. ch

 

 

Umweltministerin Dominique Gantenbein an der Preisverleihung der 4. Auflage des Architekturpreises „Constructive Alps“

 

Vaduz – Regierungsrätin Dominique Gantenbein nahm an der Preisverleihung des Internationalen Preises für nachhaltiges Sanieren und Bauen in den Alpen „Constructive Alps“ im Alpinen Museum der Schweiz in Bern teil. Mit diesem alpenweiten Wettbewerb werden Bauobjekte und Sanierungen ausgezeichnet, die in vorbildlicher Weise für eine nachhaltige Architektur in den Alpen stehen.

„Constructive Alps“ wurde im März 2009 als konkrete Umsetzung des Klimaaktionsplanes im Rahmen der Alpenkonvention von Liechtenstein initiiert und wird seit der zweiten Ausschreibung gemeinsam mit der Schweiz durchgeführt.

Regierungsrätin Dominique Gantenbein hat an der Veranstaltung betont, dass ein neues oder umgebautes Gebäude den Bedürfnissen von Nutzerinnen und Nutzern entsprechen, zugleich aber auch wirtschaftlichen sowie modernen technischen Ansprüchen genügen muss.  Gesucht wurden Bauten und Sanierungen, die Ästhetik und Nachhaltigkeit im alpinen Raum verbinden. Mit dem Architekturpreis „Constructive Alps“ wollen Liechtenstein und die Schweiz unter anderem zur Umsetzung des Klimaaktionsplans der Alpenkonvention beitragen.

Die Ansprüche an ein nachhaltiges Bauprojekt in den Alpen sind vielfältig. Für die Regierungsrätin stehen hier Fragen wie die Erschliessung der Liegenschaft mit dem öffentlichen Verkehr, die Art der Energieversorgung, die verwendeten Baumaterialien, den Umgang mit der Landschaft sowie die architektonische Qualität im Zentrum. Auch die Einbettung des Gebäudes in den räumlichen, sozialen und kulturellen Kontext spielt hierbei eine Rolle. So sind etwa die Bedeutung des Bauwerks für die Region und dessen Auswirkungen auf die Nutzerinnen und Nutzer Kriterien des Wettbewerbs.

Regierungsrätin Dominique Gantenbein betonte, dass diese hohen Ansprüche durch die Siegerprojekte eindrucksvoll erfüllt wurden. Den ersten Platz belegten dabei der Kindergarten und die Volksschule Brand, Vorarlberg. Den zweiten Rang teilten sich die Schaukäserei Kaslab’n Nockberge, Kärnten, und der MPreis St. Martin, Salzburg. Auf dem dritten Platz folgte die Nuova Casa Sociale per L’Abitato di Caltron, Italien.

Alpenkonvention

Die Alpenkonvention ist weltweit das erste völkerrechtlich verbindliche Übereinkommen für die nachhaltige Entwicklung einer Bergregion. 1991 haben die acht Alpenstaaten und die Europäische Union die Rahmenkonvention unterzeichnet. Acht Protokolle regeln die Umsetzung im Detail. Die Staaten haben sich zudem mit einem Klimaaktionsplan verpflichtet, Massnahmen umzusetzen und die notwendigen Mittel bereitzustellen, damit die Alpen Modellregion für die Verminderung des Klimawandels und die Anpassung werden.

Nachhaltiges Sanieren und Bauen spielt dabei eine bedeutende Rolle, da in den Alpen ein Drittel der Nutzenergie für das Bauen, Heizen und Entsorgen von Gebäuden verbraucht wird. „Constructive Alps 2017“ ist ein Beitrag Liechtensteins und der Schweiz zur Umsetzung der Alpenkonvention.

Constructive Alps

Liechtenstein und die Schweiz vergeben – nach 2010, 2013 und 2015 – auch im Jahr 2017 gemeinsam den „Internationalen Preis für nachhaltiges Sanieren und Bauen in den Alpen, Constructive Alps“. Die Ausschreibung wird vom Amt für Umwelt verantwortet. Die Universität Liechtenstein unterstützt die international besetzte Jury bei der qualitativen Prüfung der Objekte. Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA begleitet „Constructive Alps“ fachlich und organisatorisch. Das Alpine Museum der Schweiz in Bern konzipiert zu den rund 30 prämierten Gebäuden eine Wanderausstellung. Der Katalog zur Ausstellung erscheint im Oktober 2017 als Beilage der Schweizer Architekturzeitschrift „Hochparterre“. (Stephan Jäger)