Denkmaltag: «Architekturikone reloaded: Haus Zickert Vaduz»

Denkmaltag: Haus Zickert Vaduz

Wichtiges Zeitzeugnis moderner
Architektur in Liechtenstein

 

 Vaduz – Der 25. Europa-Tag des Denkmals im Fürstentum Liechtenstein am kommenden Samstag steht ganz im Zeichen des «Viertelkreishauses» in Vaduz.

Das Amt für Kultur, Abteilung Denkmalpflege bietet am Denkmaltag ungewohnt farbige Einblicke in das von Architekt Ernst Sommerlad geplante und seit 1998 denkmalgeschützte Haus Zickert an der Feldstrasse 17 in Vaduz. Das Gebäude, welches für den Financier Dr. Hermann Zickert 1933 errichtet wurde, wurde soeben grundlegend restauriert und in den Originalzustand der damaligen Bauzeit zurückgeführt. Zudem entstand ein neuartiger Zubau, der sich formal stark aber dennoch eigenständig an das Baudenkmal anlehnt.

Am Samstag startet um 14 Uhr die Veranstaltung mit einem kleinen Festakt und der Begrüssung durch Janine Köpfli, Mitarbeitende Kultur beim Ministerium für Äusseres, Justiz und Kultur und den Eigentümer Lucas Ospelt, musikalisch umrahmt von «Schuanis Seven». Nach einer Einführung durch Denkmalpfleger Patrik Birrer und Architekt Alex Wohlwend haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit die beiden Häuser bis gegen 18 Uhr ganz individuell zu besichtigen.

Baudenkmal der Moderne

Das charakteristische Haus wird im Volksmund oft auch «Viertelkreishaus» genannt. Dieser Begriff bezeichnet bereits in deutlichster Weise, dass das Gebäude über eine spezielle Grundriss-Geometrie verfügt. Angesichts des weitgehend erhalten gebliebenen ursprünglichen Zustands aus der Bauzeit und seiner architektonisch besonderen Ausdrucksform gilt das Objekt als ein wichtiges Zeitzeugnis moderner Architektur in Liechtenstein. Die soeben abgeschlossene Restaurierung hat das Wohnhaus weitgehend in den originalen Bauzustand zurückgeführt und im Innern u.a. auch die ursprüngliche Farbigkeit mitsamt zeittypischen Tapeten wieder hergestellt. Das Gebäude zeigt sich nun wieder in einer für heutige Verhältnisse ungewöhnlich starken Farbgebung. Fenster- und Türrahmen, Wände und Fliesen sind durchwegs farbig gestaltet.

Europäische Tage des Denkmals

Der Denkmaltag findet in Liechtenstein bereits zum 25. Mal statt. Er wird seit 1993 begangen und bietet jährlich die Möglichkeit Baudenkmäler und andere Kulturgüter zu besichtigen, die normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Europa-Tage des Denkmals stehen unter dem Titel «European Heritage Days» unter dem Patronat des Europarats und der Europäischen Union. Dabei haben die zahlreichen Veranstaltungen in den rund 50 beteiligten Ländern den gemeinsamen Grundsatz, dass im übergreifenden internationalen kulturellen Dialog die Vielfalt und der Reichtum des gemeinsamen Erbes ins Bewusstsein gerufen und zugleich auch die zahlreichen nationalen und regionalen Eigenheiten in den Blickpunkt gerückt werden. Historische Kulturgüter, die vielfach nur wenig Beachtung finden, werden vorgestellt und deren Bedeutung bewusst gemacht. Damit wird auch das nötige Verständnis zu deren Erhaltung und letztlich auch für die Arbeit der Denkmalpflege geschaffen.(Patrick Birrer)