Umstellung der ärztlichen Leistungsverrechnung gelungen

Die Ärzte müssen ihre Rechnungen ab 1. Januar 2017 nun doch direkt dem Patienten zur Bezahlung schicken.

 

Medienmitteilung der Ärztekammer vom 3. Januar 2017

Organisatorische Vorbereitung in Arztpraxen ermöglicht reibungslosen Systemwechsel – Patienten zeigen Verständnis.

Eschen– Seit Beginn des neuen Jahres sind die liechtensteinischen Ärzte (mit zwei Ausnahmen) nicht mehr im Rahmen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP), sondern als freie Ärzte tätig. Mit dieser Entwicklung entfällt die direkte Abrechnung mit der Krankenkasse, die Patienten erhalten direkt die Arztrechnung auf Berechnungsbasis des liechtensteinischen Arzttarifs zur Bezahlung.

Die Arztpraxen haben sich intensiv auf diesen Systemwechsel vorbereitet – insbesondere bei der Umstellung der IT-unterstützten Rechnungslegung sowie in der Patientenkommunikation. Nach den ersten Tagen zeigt sich nach einer Stichprobenumfrage unter den niedergelassenen liechtensteinischen Ärzten ein positives Bild: Die Einführung des neuen Verrechnungssystems direkt an den Patienten hat reibungslos funktioniert.

Verständnis der Patienten

In der Praxis wird der Patient über diese Systemumstellung aufgeklärt – sowohl über das persönliche Gespräch als auch mittels bereitgestellten Informationsunterlagen. Dabei zeigt der Grossteil der Patienten Verständnis für die Gründe, dass die Ärzte ab sofort frei und nicht mehr im Rahmen der OKP tätig sind.

Anmerkung der Redaktion:

Unsere Nachforschungen bei Liechtensteiner Ärzten haben ergeben, dass die Rechnungsstellung zum „liechtensteinischen“ Tarif (also dem bisherigen) erst in etwa einem Monat erfolgen wird.

Diverse öffentliche Aussagen von Strassenbefragungen unter dem Volk haben gezeigt, dass die Befragten die Gründe nicht kennen, warum jetzt plötzlich die Ärzte die Rechnungen direkt an den Patienten schicken.

Der Liechtensteinische Krankenkassaverband (LKV) hat vor kurzem noch in grossen Inseraten in den Landeszeitungen verkündet, dass die Abrechnung wie bislang zwischen den Ärzten und dem LKV erfolgen würden.

Nach Aussage der Ärzteschaft wird diese nun gezwungen, die Rechnung nun doch dem Patienten direkt zu schicken. Das ist Bürokratie in Reinkultur.

Es wäre an der Zeit, dass sich die drei direkt oder indirekt involvierten Kreise, das sind: der LKV, die Ärztekammer und das Gesundheitsministerium endlich ihre verwerfliche und von niemand mehr verstandene Sturheit aufgeben und wirklich zum Wohl des Patienten handeln würden.