Kickboxing: Drei Weltcupsieger aus Liechtenstein

Liechtensteiner Kickbox-Team im Rimini. Bild: Lampert

Grossartige Leistungen der Liechtensteiner Kickbox-Gilde

Vergangenes Wochenende traf sich die Elite des Kickboxsports in Italien beim Bestfighter WAKO World Cup in Rimini. 1’715 Starter von 189 Clubs aus 28 Ländern kämpften um die begehrten Trophäen und Weltcup-Titel. Das Team aus Liechtenstein mischte dabei an den drei Turniertagen mehrfach ganz vorne mit und repräsentierte das Land Liechtenstein einmal mehr sehr erfolgreich.

Teamcoach Michael Lampert nahm dieses Mal nicht selber am Wettkampfgeschehen teil, sondern unterstützte voll und ganz seine Kämpfer. Dies gelang ihm mit grossem Erfolg: 8 x Gold – 8 x Silber und 11 x Bronze bescherten dem Liechtensteiner Team den 9. Schlussrang unter allen Teilnehmern.

Jarzmik beste Kämpferin des Turniers

Die Ausnahmeathletin Paulina Jarzmik konnte einmal mehr ihr grosses Können auf der Kampffläche beweisen. Die Allrounderin kämpfte in gleich drei verschiedenen Disziplinen und dies mit grossem Erfolg. Die amtierende Weltmeisterin konnte ihre beiden Kategorien im Kick Light und Light Contact -60 KG souverän für sich entscheiden und kämpfte sich nach längerer Wettkampfpause im Pointfighting bis ins Finale. In einem engen Kampf unterlag sie der Italienerin Elena Pantaleo hauchdünn mit 14:16. Diese grossartigen Leistungen wurden mit der Auszeichnung zur besten Kämpferin des Turniers im Kick Light entsprechend honoriert.

Peter Davida erwischte ebenfalls ein gutes Turnierwochenende und konnte seine Fortschritte aus dem Training sehr gut umsetzen. Besonders im Angriff zeigte er saubere Techniken, welche ihm klare Punkte einbrachten. Er kämpfte sich bis ins Halbfinale vor, wo er sich knapp dem Slowenen Erik Zorn geschlagen geben musste. Mit dem Auftritt in Rimini und der gewonnenen Bronze-Medaille im Pointfighting -84 KG konnte Davida dennoch zufrieden sein.

Eine klare Leistungssteigerung war auch bei Rossana Murgida und Güther Wohlwend erkennbar. Murgida kämpft nun ausschliesslich in den Elite-Klassen (Light Contact -60 KG) und wusste zu überzeugen. Mit einem Sieg gegen eine Norwegerin qualifizierte sie sich für den Viertelfinal, wo sie erneut auf eine Kämpferin aus dem Norden traf. In einem ausgeglichenen Kampf kam es des öfteren zu längeren Schlagabtäuschen, wo die Norwegerin deutlichere Punkte erzielen konnte und am Ende mit je einem Punkt pro Kampfrichter sich durchsetzte. Ähnlich wie Murgida erging es Günther Wohlwend im Pointfighting -94 und +94 KG. Die Auslosung brachte dem Nendler gleich zu Beginn harte Brocken, nach einem gewonnenen Kampf war in Runde 2 gegen den späteren Gewinner Paolo Niceforo Schluss.

Goldige Jugend – Prvulj & Wanger gewinnen

Der Kickbox-Nachwuchs aus Liechtenstein konnte einmal mehr auf der internationalen Bühne auf sich aufmerksam machen. Die Welt- und Europameisterin der Junioren, Jovana Prvulj aus Vaduz, machte dort weiter, wo sie letztes Wochenende beim 8. Freiämter Cup aufgehört hat: Kämpfe gewinnen. Mit konzentrierten Leistungen rief sie ihr komplettes Potenzial ab und dies brachte ihr neben zwei Weltcupsiegen im Light Contact -65 und -70 KG auch eine Silber- und Bronzemedaille im Pointfighting ein. Im letzten grossen Test vor der Junioren-WM im August in Dublin überzeugte sie somit einmal mehr.

Zu einer Premiere gelangte der 14-jährige Luca Wanger. Bei den Jugendlichen bis 15 Jahre wuchs Wanger im Light Contact -69 KG über sich hinaus und sicherte sich den Turniersieg und somit seinen ersten Weltcupsieg der noch jungen Sportkarriere. Mit gut abgestimmten offensiv und defensiv Techniken liess er seinen Gegnern keine Chance. Mit dieser Leistung bestätigte er einmal mehr das verdiente Aufgebot durch Nationalcoach Michael Lampert für die Junioren-Weltmeisterschaft in Irland.

Anfänger überzeugen beim Grossanlass

Nebst den etablierten Kämpfern nahmen auch einige Kämpfer mit sehr viel weniger Erfahrung an dem Grossanlass teil. In den Kategorien für Anfänger zeigten diese schon sehr gute Leistungen gegen die Ihresgleichen. Mit je einem Turniersieg für Diana Nunez und Dilara Türhan konnten beide optimal beim ersten grossen Wettkampf starten.

Milena Büchel, Saskia Beck, Leonie Wanger und Ediz Durdu konnten sich ebenfalls bis in die Finals im Pointfighting und Light Contact vorkämpfen, hatten dann aber im Kampf um den ersten Podestplatz jeweils das Nachsehen.