Versorgungssicherheit? Oder politische Panikmache?

Leserbrief von Beat Schurte, Breiten 19, Eschen

Die aktuelle Politik-Mehrheit inkl. Regierung verkauft die befristete Enteignung in Balzers als alternativlos und warnt gleich mit dem größten Hammer: Gefährdete Stromversorgung. Doch das ist mehr politische Dramaturgie als Realität.

Kein vernünftiger Mensch glaubt, dass uns die Schweiz plötzlich den Strom abstellt – schon gar nicht wegen einer Leitung. Wenn ein Vertrag fünf Jahre ausgelaufen ist, dann ist es genau die Aufgabe der Politik, rechtzeitig neu zu verhandeln, Lösungen zu schaffen und Verantwortung zu übernehmen. Nicht erst dann zu handeln, wenn man sich selbst in eine Sackgasse manövriert hat. Statt Transparenz gibt es jetzt Angstmacherei, und statt sauberer Verhandlungen setzt man auf ein Instrument, das eigentlich nur im äussersten Notfall denkbar sein sollte: die Enteignung.

Das Ganze wirkt eher wie der Versuch, eigenes Versagen zu kaschieren, als wie eine verantwortungsvolle Energiepolitik. Wer Versorgungssicherheit wirklich ernst nimmt, sorgt frühzeitig für klare Verträge – und nicht für politische Notentscheidungen auf dem Rücken der Bevölkerung.