Theodor Banzer Hus Triesen – Nachwahlbefragung erklärt das Nein nur teilweise

Leserbrief von Markus Sprenger,
Rheinau 16, Triesen

Die veröffentlichte Nachwahlbefragung zum Theodor-Banzer-Hus wird als zentrale Erklärung für das Abstimmungsergebnis präsentiert. Sie liefert zwar interessante Hinweise, erklärt das klare Nein der Stimmbevölkerung jedoch nur teilweise – und birgt die Gefahr falscher Schlussfolgerungen.

 Die betonte «hohe Repräsentativität» ist kritisch zu relativieren. Eine freiwillige Umfrage mit rund 20 Prozent Beteiligung bildet vor allem politisch bereits mobilisierte Personen ab. Sie eignet sich zur Stimmungsanalyse, ersetzt aber keine belastbare Grundlage für neue millionenschwere Projekte. Inhaltlich überrascht das Resultat kaum: Nicht der Erhalt des Hauses war ausschlaggebend, sondern ein unverhältnismässiges Kosten-Nutzen-Verhältnis. Diese Kritik wurde bereits vor der Abstimmung mehrfach geäussert. Die nachträgliche Feststellung, ein günstigeres Projekt wäre mehrheitsfähig gewesen, ist weniger neue Erkenntnis als Eingeständnis planerischer Fehlannahmen.

Besonders problematisch ist die wiederholte Behauptung, im Abstimmungskampf seien «Falschaussagen» zur Möglichkeit eines Abrisses verbreitet worden. Der Denkmalschutz wurde von der Gemeinde freiwillig verfügt und ist rechtlich nicht absolut. Das geltende Kulturgütergesetz erlaubt ausdrücklich eine Abänderung oder Aufhebung der Unterschutzstellung, wenn die Schutzgründe wegfallen oder zwingende Gründe des öffentlichen Wohls vorliegen (Art. 50 KGG). Diese rechtliche Realität als Desinformation darzustellen, verengt die Debatte unnötig. Die Bevölkerung hat kein Kulturgut verworfen. Sie hat ein überteuertes Projekt mit selbst geschaffenen Zwängen zurückgewiesen. Wer aus der Nachwahlbefragung lernen will, sollte weniger Narrative pflegen und mehr an einem einfachen, ehrlichen und bezahlbaren Ansatz arbeiten.

Analyse verstanden. Jetzt zurück auf Feld 1 – einfach, ehrlich, bezahlbar.