Leserbrief von Jo Schädler, Bendern

„Bröhlen“ dialektisch für weinen oder „Gräzen“ dialektisch für jetzt bin ich aber endgültig in Liechtenstein angelangt, könnte man, wenn man den Vaterland Frontaufmacher betrachtet, der die Truppe zeigt, die sich zum Tag der Menschenrechte zum „Plappera“, dialektisch für Unsinn hin und her schieben trafen.

Mit dabei, ehemalige Chefredaktoren, die dafür verantwortlich waren, dass sich der Liechtensteiner möglichst richtig, aber ja nicht unrichtig informieren kann. War bei denen so, ist heute noch so. Ukraine Krieg. Seit vier Jahren unermüdliche Stimmungsmache gegen Russland und niemals auch nur einen Hauch einer Bemühung, die russische Seite zu betrachten. Kein Wort über die Gründe, die zu diesem Konflikt geführt haben, kein Wort über die Leiden der russischen Minderheit im Donbas, kein Wort über die Korruption in der Ukraine. Ohnehin scheint das ein seltsamer Krieg zu sein. Bei einem normalen Krieg flattern jeden Abend Bilder von Toten, von Luftangriffen, Gefangenen stundenlang über den Bildschirm. Im Jugoslawien- oder im Irankrieg war das fast schon lästig. Obwohl viele Journalisten sich im Donbas an der Front herumtreiben und uns täglich von Gräueltaten berichten, Fotoapparate haben sie keine dabei. Der erste Krieg ohne Bilder.

Zur Coronazeit etwa wussten diese „Medienmacher“ sehr genau, wie man Menschen räsoniert. Da nahm man den Angstapparat. Oder, Menschen die gerne sagen was alles schief läuft und ihre Meinung in einem Leserbrief kundtun, damit sie nicht „verworgen“, kennen das Prinzip der Meinungsfreiheit sehr genau. In dem Bericht über diese Diskussion waren dafür hehre Worte zu lesen wie etwa: „Falsche Äusserungen nicht einschränken“. Und die Podiumsdiskussion zeige Chancen und Risiken auf und meint zum Schluss: In einer Medienlandschaft die vor allem durch einen grossen Player dominiert wird. Gut, „einen“ müsste entweder fett, unterstrichen, oder zumindest in Anführungszeichen stehen. Gänsefüsschen gehen natürlich auch.