Aus der Ruggeller Gemeinderatssitzung

Rathaus Ruggell

Im Fokus der Sitzung vom 25. November standen Budget und Finanzplanung 

In der Sitzung vom 25. November 2025 hat der Ruggeller Gemeinderat unter dem Vorsitz von Gemeindevorsteher Christian Öhri das Budget für 2026 und die Finanzplanung von 2026-2029 genehmigt und den Gemeindesteuerzuschlag festgelegt. Die Anträge wurden einstimmig gefasst.

Erfolgsrechnung

In der Erfolgsrechnung resultiert ein Verlust von CHF -1‘515’004 für das Jahr 2026. Die grössten Kostenpunkte neben dem Personalaufwand (4.76 Mio.) sind auch im kommenden Jahr wieder der bauliche Unterhalt (CHF 2.73 Mio.) sowie diverse Dienstleistungen und Honorare (CHF 2.3 Mio.), beispielsweise für Ausstellungen im Küefer-Martis-Huus, den Unterhalt der Sportplätze mit externer Beratung oder für Dienstleistungen des Ortsplanungsbüros. Vom landesweiten Finanzausgleich rechnet die Gemeindekasse mit Einnahmen von CHF 5.208 Mio. für das Jahr 2026 (Budget 2025: CHF 5.876 Mio.). Neben dem Personal- und Sachaufwand stellen auch die Beitragsleistungen einen grossen finanziellen Aufwand dar. Hierbei sind für 2026 CHF 5.61 Mio. budgetiert. Die beiden grössten Positionen sind der Lohnanteil an die Lehrpersonen der Ruggeller Gemeindeschule (CHF 1.88 Mio.) sowie die Ergänzungsleistungen an die AHV/IV und Pflegegelder (CHF 973‘000) aus.

Investitions- und Gesamtrechnung

Im kommenden Jahr sind die Investitionstätigkeiten nach 2025 nochmals rückläufig, nachdem in den vergangenen zwei Jahren die Sanierung der Giessenstrasse, die Abwasserpumpleitung, das Judozentrum sowie die Erschliessung der BU Rotengasse hohe Kosten mit sich brachten. Im kommenden Jahr schlagen in erster Linie die Investitionsbeiträge an die Wasserversorgung Liechtensteiner Unterland (CHF 515‘400) und an den Entsorgungszweckverband (CHF 369‘000) zu Buche. Die geplanten Nettoinvestitionen belaufen sich auf CHF 1‘604‘900.

Die Gesamtrechnung weist zusammenfassend ein Finanzierungsdefizit von CHF -119‘464 auf.

GESAMTRECHNUNG 

 

 

 

Gemeindesteuerzuschlag – Weiteres Vorgehen

Unter gewissen Voraussetzungen wird der Gemeindesteuerzuschlag für das kommende Jahr auf 150% gesenkt.  Der Gemeinderat hat am 23. August 2023 dem Antrag des Gemeindevorstehers zugestimmt, den Gemeindesteuerzuschlag in fünf Schritten zu je 5% zu senken. Gleichzeitig wurde festgehalten, dass die beiden letzten Schritte zusammengezogen werden können, sofern die finanzielle Lage dies zulässt. Ziel ist es, den gesetzlich minimalen Zuschlag von 150% baldmöglichst mit gutem Gewissen zu erreichen.

In den vergangenen fünf Jahren hat die Gemeinde Ruggell über CHF 12 Mio. in den Hochwasserschutz und damit direkt in die Sicherheit der Bevölkerung investiert. Dazu zählen unter anderem der gemeindliche Anteil am Neubau der Abwasserpumpleitung quer durch das Gemeindegebiet sowie die laufende Gesamterneuerung des Abwassersystems wie aktuell im Spidach. In den kommenden zwei Jahren errichtet der Entsorgungszweckverband Liechtenstein (EZV) ein neues Abwasserpumpwerk in der Widau. Dadurch wird das Abwasser aus Ruggell ab Ende 2027 vollständig unter den Gemeinde- und Landesstrassen zur ARA in Bendern geleitet und nicht mehr im Kanaldamm durch die Schutzwasserzone. Weitere Massnahmen im Dorfkern sind im Rahmen des Generellen Entwässerungsplans (GEP) für die kommenden Jahre vorgesehen. Die Starkniederschläge im letzten Juni haben gezeigt, dass die bisherigen Investitionen bereits sehr wirkungsvoll sind – zugleich bestätigen sie die Notwendigkeit, diesen Weg konsequent weiterzugehen.

Dank der positiven Entwicklung der Ertragssteuern und der umsichtig geplanten, schrittweisen Senkung des Gemeindesteuerzuschlags konnten diese grossen Investitionen finanziell gut bewältigt werden. In der Gesamtrechnung 2025 ist aktuell ein Finanzierungsdefizit von rund CHF 1 Mio. budgetiert. Sollte die Rechnung 2025 deutlich besser abschliessen als erwartet, beabsichtigt der Gemeinderat, den Gemeindesteuerzuschlag im kommenden Jahr bereits auf 150% zu senken.