Leserbrief von Jo Schädler, Bendern
So einen richtigen Senf hat nun am Freitag den 31.Oktober in Wirtschaft regional, der Chef der Schweizer Nationalbank Martin Schlegel herausgelassen. Wahrscheinlich gar nicht wissend, dass wenn man von einer Sache keine Ahnung hat, man besser schweigen sollte. So plaudert er unter anderem munter daher, die SNB würde dafür sorgen, dass das Geld seinen Wert behält.
So oft kann einer in der Schule gar nicht sitzen geblieben sein, um nicht zu erkennen, dass das der hanebüchenste Blödsinn ist, welcher von Bankfachleuten je verzapft wurde. Wie fachlich diese Fachleute sind, sah man bei der Credit Swiss ziemlich gut und noch besser bei Benko, der mit den Bankhasen jonglierte wie der Mann mit dem schwarzen Zylinder im Zirkuszelt. Am Schluss heisst es dann einfach „to big to fail“, also zu gross und zu fett um überhaupt umzufallen und der Steuerzahler müsse dann halt den Schaden wieder reparieren.
Dass das Geld seinen Wert eben nicht behält, wie von diesem Schlegel daher salbadert, sondern sich immer schneller entwertet, kann man zum Beispiel im Bahnhof Zürich feststellen. Kostete dort vor 20 Jahren eine Bratwurst noch vier Franken, kostet sie heute das Zweieinhalbfache, nämlich ein Zehnernötli. Die gleiche Wurst wohlbemerkt. Die Wurst hat ihren Wert behalten, zumindest den Nährwert, aber das Geld hat seinen Wert mehr wie zur Hälfte eingebüsst. Eine ganz einfache Erkenntnis und Eisenbahnrechnung.
Es gibt viele Faktoren, welche die Inflation beeinflussen. Zu alleroberst sind es die riesigen Geldmengen, welche die Nationalbanken drucken, um angeblich die Wirtschaft anzukurbeln. Im Bahnhof Zürich heisst das, es gibt zu viele Zehnernötli aber zu wenig Bratwürste. Wo das System kollabiert ist der Unsinn, eben noch mehr Bratwürste zu produzieren, damit Meister Rotisseur am Grill sie billiger hergeben muss, um sie loszuwerden. Der Wert des Geldes steigt dann wieder, jener der Bratwurst aber nicht. Ein Teufelskreis wie schon Konfuzius bemerkte.
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