Forderungen nach einem NAV

Freie Liste diskutiert mit LANV-Präsident Sigi Langenbahn über Missstände in der 24-Stunden-Betreuung

 

Vaduz, 11. November 2025 – Am Montagabend, 10. November 2025 hielt die Freie Liste ihre Mitgliederversammlung im Vadozner Huus ab. Zahlreiche Mitglieder folgten der Einladung zur Information und Diskussion über die anhaltenden Missstände in der 24-Stunden-Betreuung.

Als Gastreferent beleuchtete LANV-Präsident Sigi Langenbahn die rechtlichen und strukturellen Grundlagen, auf denen die Betreuungs- und Arbeitsverhältnisse basieren. Dabei zeigte er auf, wie prekär die Situation vieler Betreuungspersonen nach wie vor ist: Arbeitszeiten, die mit der Realität kaum übereinstimmen, ununterbrochene Nachteinsätze und eine hohe Zahl an Überstunden prägen den Alltag vieler Betreuerinnen. Der Liechtensteinische Arbeitnehmer: Innenverband (LANV) setzt sich seit bald zwanzig Jahren für Verbesserungen in der 24-Stunden-Betreuung ein. Noch immer fehlt ein Normalarbeitsvertrag (NAV), der verbindliche Mindeststandards wie faire Löhne, klare Arbeitszeitregelungen und wirksamen Schutz vor Überlastung festlegt.

In der anschliessenden Diskussion wurde deutlich, dass dringender politischer Handlungsbedarf besteht. Die Freie Liste unterstützt die Forderungen nach einem NAV. Dessen Abschluss muss oberste Priorität haben und echten Schutz für die Betreuer:Innen schaffen. Gleichzeitig muss uns bewusst sein, dass ein NAV nur der erste Schritt zur besseren gesetzlichen Absicherung der Betreuungspersonen darstellt. Die Nachfrage an Pflege- und Betreuungsarbeit steigt kontinuierlich, sie ist ein zentraler Pfeiler unserer Gesellschaft. Wer andere Menschen rund um die Uhr pflegt, verdient selbst Schutz und Würde. (Vorstand der Freien Liste)