Thema, von der DpL eingebracht: „Mentale Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen – wo sieht die Politik Handlungsbedarf?“
Die aktuelle Stunde vom 3. Dezember 2025 widmet sich der Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen. Aus Sicht der Demokraten, die dieses Thema eingebracht haben, besteht Handlungsbedarf von Seiten der Politik. Deshalb möchte die DpL in dieser aktuellen Stunde über die mentale Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen im Zusammenhang mit der Mediennutzung sprechen.
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die mentale Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen sind die sozialen Aspekte. Laut WHO definiert sich mentale Gesundheit nach
Zustand des Wohlbefindens, in dem Menschen ihre Fähigkeiten ausschöpfen
die normalen Lebensbelastungen bewältigen
produktiv lernen oder arbeiten können
etwas zur Gemeinschaft beitragen können
Um die obengenannten Kriterien zu entwickeln, Bedarf es unterschiedliche Kriterien in der Kinder- und Jugendzeit. Soziales Wohlbefinden definiert sich demnach durch fünf Dimensionen: Soziale Akzeptanz, soziale Verwirklichung, sozialer Beitrag, soziale Kohärenz, soziale Integration. Laut einer Studie der psychiatrischen Klinik Zürich haben seit 2005 die emotionalen und affektiven Störungen bei Kindern und Jugendlichen signifikant zugenommen. Doch nicht nur Angst- und Stressstörungen haben in den letzten Jahren alarmierende Werte angenommen, sondern es sind neue Störungen wie Gaming- und Internetsucht hinzugekommen, welche ein weltweites Phänomen darstellt.
Laut einer internationalen Meta-Analyse zeigen Kinder und Jugendliche eine Zunahme von internalisierenden Störungen in Abhängigkeit der Zeit und Art, wie die Medien genutzt werden. Laut der Pro-Juventute-KJPP Kinder und Jugendstudie 2024/2025 hat der Beratungsaufwand des Beratungsangebots 147 von Pro Juventute für Kinder und Jugendliche um über 70 Prozent zugenommen. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie stiegen die Notfallversorgungen in den letzten 10 Jahren. In dieser Studie wurde auch ersichtlich, dass über 50 Prozent der befragten Jugendlichen grosse Schwierigkeiten haben, das Handy wegzulegen, fast 30 Prozent die Medien zur regelmässigen Stimmungsaufhellung verwenden, über 50 Prozent das Internet nutzen, um Kontakte zu pflegen und die tägliche Nutzungsdauer durchschnittlich vier bis fünf Stunden beträgt. Es zeigt sich, dass das Internet und damit die sozialen Medien sehr stark an die Stimmung von Kindern und Jugendlichen gekoppelt sind. Bei einer Mediennutzung von drei Stunden pro Tag stiegt das Risiko an einer Depression zu erkranken um 19 Prozent, bei fünf Stunden pro Tag sind es schon 80 Prozent.
Selbst bei Jugendlichen ist das Thema Resilienz und mentale Gesundheit eines der wichtigsten. Täglich häufen sich die Medienmitteilungen in den Zeitungen über Cybermobbing, Sexting und Cybergrooming. Aus Sicht der Demokraten besteht Handlungsbedarf von Seiten der Politik. Deshalb möchten wir in dieser aktuellen Stunde über die mentale Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen im Zusammenhang mit der Mediennutzung sprechen und laden die Parteien und die Regierung ein sich über folgende Fragen Gedanken zu machen:
Wie beurteilen die Parteien die aktuelle Situation bezüglich mentaler Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen und den Einfluss digitaler Medien?
Wo sehen die Parteien entsprechenden Handlungsbedarf?
Was könnten mögliche Ansätze sein, um die mentale Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen zu stärken?