Leserbrief von Jo Schädler, Bendern
In seinem, auf die Beiträge von Sigi Scherrer und Georg Kieber gerichteten Leserbrief, arbeitet Stefan Sprenger mit der groben Kelle und haut wie ein literarischer Berserker zünftig drauf. Sprenger attestiert den beiden nicht denken zu können, dafür würden sie neurechten Positionen stramm hinterherexerzieren.
Andere Ansichten, die der seinen erhabenen widersprechen, in die rechtsextreme Ecke zu stellen, ist heute gang und gäbe. Macht bald jeder, vom bierseligen Plapperi am Stammtisch, dem Freizeithistoriker aus dem fernsehgeschwängerten Wohnzimmer, bis tief hinein in den Kindergarten, denn die westlichen Medien nähren und machen Mut, wobei die eigene Denkweise immer die richtige und unumstössliche ist.
So weit so gut, mit den Massen und deren Unbeirrtheiten. Kennt die Geschichte ja aus traurigen Beispielen. Sprenger schreibt von Opfer-Täter Umkehr, durch welche man den Toten Juden die jetzige Misere in Deutschland anhaften würde. Möglich dass Deutschland heute eine Misere hat; wovon allerdings der kriegsversessene Bundeskanzler Merz nichts zu wissen scheint. Die weitaus grössere Misere hatte Deutschland, wie es vor gar nicht langer Zeit Millionen von Juden und grad auch noch 20 Millionen Russen ohne Vorwarnung ermordete.
Weiter behauptet Sprenger, dass Russland gezielt Gleitbomben auf Spitäler, Schulen, und Einkaufscentren abwerfen würde, ohne natürlich auch nur einen einzigen, einen nachprüfbaren Beweis, weder von den Spitälern, Schulen, oder den Bomben zu liefern. Wohl einfach so in den leeren Tag hineingedichtet. Und er konstruiert eine historische Würde, welche er aber nur den ukrainischen Opfern, nicht etwa den russischen angedeihen lässt. Und zum Mitschreiben, aber mit dokumentenechter Tinte bitte Herr Sprenger: Jeder Tote und erst rechte jeder tote Soldat hat eine historische Würde, ganz egal auf welcher Seite er an die Front getrieben, um dort töten zu müssen und selbst getötet zu werden.
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