Liechtenstein als Drehscheibe europäischer Jugendarbeit 

Methoden: Delegierte des Platform Network teilten Ideen und knüpften Verbindungen. Das Platform Meeting 2025 in Malbun setzte neue Impulse für die europäische Jugendarbeit.

Vom 20. bis 24. Oktober 2025 wurde Malbun zum Zentrum europäischer Jugendarbeit. Das Platform Network traf sich zum 40. General Meeting in Liechtenstein – ein Meilenstein für das seit 1986 bestehende Netzwerk. 40 Delegierte aus 22 Ländern diskutierten über Projekte, Partnerschaften und die Zukunft europäischer Jugendbegegnungen. Organisiert wurde die Konferenz vom aha im Rahmen des Erasmus+-Projekts «From Okay to Slay», das sich der Qualitätsentwicklung in der internationalen Jugendarbeit widmet. 

Ein Jahr voller Impulse

«Dieses Treffen war erst der Auftakt für unser einjähriges Projekt», sagt aha-Projektleiterin Mirjam Schiffer. «Es geht darum, Qualität in internationalen Jugendprojekten sichtbar zu machen und jungen Menschen neue Möglichkeiten zu eröffnen.» Das Projekt «From Okay to Slay» soll Standards setzen und bewährte Methoden in der europäischen Jugendarbeit verbreiten. Das Meeting in Malbun legte dafür den Grundstein – mit intensivem Austausch zwischen erfahrenen Jugendarbeiter:Innen und frischen Perspektiven aus ganz Europa.

Höhepunkt war der Interkulturelle Abend, bei dem sich die Teilnehmenden mit Spezialitäten und Kultur ihrer Herkunftsländer präsentierten. Sandra und Nathalie Näscher von der Trachtenvereinigung Liechtenstein begeisterten mit einer Vorstellung der liechtensteinischen Tracht und luden zum Mittanzen ein.

Bei einer Study Tour durch Vaduz erkundeten die Delegierten die Hauptstadt mit dem Citytrain und erhielten Einblicke in die lokale Jugendarbeit. Im aha-Jugendinfobüro erfuhren sie, wie Jugendliche niederschwellig an Informationen zu Mobilität, Freiwilligenarbeit und europäischen Projekten kommen. Besonders beeindruckt zeigten sich viele vom Jugendcafé Camäleon – einem Treffpunkt, der Jugendlichen Raum für Mitgestaltung und Partizipation bietet.

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Ein starkes Netzwerk, vereint in Malbun: 40 Delegierte aus 22 Ländern beim 40. General Meeting des Platform Network.

Workshops zwischen Methodik und WhatsApp

Inhaltlich setzten die Workshops klare Schwerpunkte: Wie lässt sich Qualität bei Jugendbegegnungen sichern und dokumentieren? Welche digitalen Tools – von WhatsApp-Communities bis zu Projektmanagement-Plattformen – erleichtern die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg? Und wie gewinnt man neue Partner für Austauschprojekte, wenn klassische Netzwerke an ihre Grenzen stossen?

Besonders lebendig wurde es beim «Open Market»: Hier präsentierten Teilnehmende konkrete Projektideen – von Theaterprojekten über Umweltinitiativen bis zu digitalen Austauschformaten – und suchten gezielt nach Kooperationspartner:Innen für die kommenden Monate. Viele Kontakte, die hier geknüpft wurden, sollen in konkrete Projekte münden.

Der Abschlussabend unter dem Motto «connect & celebrate» würdigte vier Jahrzehnte intensiver Zusammenarbeit. Seit der Gründung 1986 in Luxemburg haben die Mitglieder des Platform Network über 1’200 Jugendprojekte realisiert – viele davon mit direktem Liechtenstein-Bezug. Auch lokale Jugendorganisationen waren eingeladen, um mögliche künftige Kooperationen auszuloten und vom europäischen Netzwerk zu profitieren.

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Herzliche Begegnungen am Interkulturellen Abend: Die traditionellen Tänze und die Gastfreundschaft Liechtensteins schaffen unvergessliche Momente für die Delegierten des Platform Network.
(Fotos: Junus Spieker/aha, ZVG)

Die Anerkennung für die Gastgeber war eindeutig: «So gut organisiert und herzlich begleitet wie dieses Jahr war noch kein Treffen», betonte Ralf Ollinger, langjähriges Netzwerkmitglied. Ein Lob, das besonders Mirjam Schiffer und dem gesamten aha-Team galt, das inhaltlich wie atmosphärisch neue Massstäbe setzte. Liechtenstein hat sich als kompetenter und verlässlicher Partner im europäischen Jugendbereich positioniert – mit klarem Fokus auf Qualität, Kultur und echte Begegnung. (Eing.)