Leserbrief von Norman Wille, Buchenweg 1, Vaduz
Politik und Medien werden nicht müde, von der „Kriegstüchtigkeit Europas“ zu schwadronieren. Es scheint mir, dass die Damen und Herren von der politischen Plaudertribüne im Geschichtsunterricht wohl gefehlt haben müssen. Sie erzählen uns von einer „Bedrohung durch Russland“. Offen gestanden, mir macht die mangelnde Qualifikation unserer europäischen „Spitzenpolitik“ erheblich mehr Sorgen.
Aber gerne gebe ich der „grossen Politik“ ein paar Gedankenstützen mit auf den Weg, nur damit sie nicht vergessen, von welchem Grauen, welcher Not und welchem Elend sie sprechen, wenn sie unbedacht von „Kriegstüchtigkeit“ schwafeln. Es ist nichts Neues, dass die Alliierten im Zweiten Weltkrieg alle Kraft aufwenden mussten, um die Nationalsozialisten in die Knie zu zwingen. Wer weiss schon noch, dass die Alliierten 1.4 Millionen Einsätze mit ihren Bombern gegen Deutschland geflogen sind. Und dabei das Gewicht von 1.6 Millionen VW Golf, vollgepackt mit Bomben, auf Deutschland haben niedergehen lassen. Ich weiss nicht, ob wir heute in der Lage sind, uns dieses unvorstellbare Grauen für die Bevölkerung am Boden vor Augen zu führen. Es ist auch dafür verantwortlich, dass im deutschen Boden bis heute rund 1 Milliarde an Blindgängern liegen. Heute wahre Zeitbomben.
Und auf diesem Hintergrund erzählt man uns heute von „Kriegstüchtigkeit“. Ihr Mädchen und Buben auf den grossen Stühlen, kümmert euch darum, unseren Kontinent wieder zur Ruhe zu bringen. Und wenn ihr es nicht könnt, dann macht Platz für andere, die Empathie und Diplomatie können.
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