Philipp Batliner aus Mauren ist 21 Jahre jung und studiert seit dem Ablegen seiner Matura an der Ostschweizer Fachhochule in Rapperswil in der Studienrichtung Bsc Stadt-, Verkehrs- und Raumplanung – einem Thema, das in Liechtenstein immer wichtiger wird. Philipp hat für seinen weiteren Ausbildungsweg klare Zielsetzungen und gibt einen eindrücklichen Einblick in diverse Anliegen, welche die Jugendlichen berühren und bewegen.
Interview: Johannes Kaiser
Philipp, du widmest dich seit deiner Matura im Jahr 2023 der sehr interessanten Studienrichtung Stadt-, Verkehrs- und Raumplanung an der Ost – Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil?
Philipp Batliner: Ja, nach meiner Matura absolvierte ich zuerst ein Praktikum bei der SLIV AG in Eschen. Seit September 2024 bin ich nun in Rapperswil, um Stadt-, Verkehrs- und Raumplanung zu studieren. Vor kurzem habe ich wieder begonnen, einen Tag in der Woche bei der SLIV AG zu arbeiten.
Welches sind die Ausbildungsschwerpunkte und wie gestalten sich deine weiteren beruflichen sowie persönlichen Ziele?
Die Schwerpunkte des Studiums sind Städtebau, Verkehrsplanung und Raumentwicklung. Nach dem Studium möchte ich in St. Gallen eine weiterführende Ausbildung zum Master in Real Estate Management absolvieren. Dabei geht es um Immobilienschätzung und -entwicklung. Da der Immobilienmarkt in Liechtenstein sehr gross ist, plane ich, nach den Studien in Liechtenstein zu arbeiten.
Welche gesellschaftspolitischen Themen beschäftigen dich als junger Erwachsener?
Grundsätzlich ist mir wichtig, dass die heutigen Jugendlichen in Liechtenstein dieselben Chancen und Voraussetzungen vorfinden, wie die älteren Generationen und dass die Standortattraktivität sehr hoch bleibt. Ich hoffe, dass die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Liechtenstein auch in Zukunft erhalten bleibt beziehungsweise sich weiterentwickelt.
Was sind deine Wünsche an die aktuellen Verantwortlichen in der Politik?
Vor kurzem wurde von LIEmobil das Bildungsabonnement eingeführt, mit dem alle Schüler und Lernenden bis zum Abschluss der Lehre kostenlos den Öffentlichen Verkehr benutzen können. Ausgenommen hiervon sind die Studentinnen und Studenten mit Wohnsitz in Liechtenstein. Ich finde es nicht richtig, dass Studentinnen und Studenten nicht ins Bildungsabonnement einbezogen werden. Dies würde die Attraktivität des ÖV bei den jungen Erwachsenen heben. Ich würde mir wünschen, dass dies geändert wird.
Werden die Jugendlichen in ihrer Meinungsbildung ausreichend gehört beziehungsweise ihre Ideen in die Entscheidungsprozesse aufgenommen?
Es fällt auf, dass die Parteien vermehrt versuchen, die Jugendlichen über Social Media zu erreichen. Ich bin der Ansicht, dass dies Wirkung zeigt und das Interesse der jüngeren Generationen an der Politik steigt. Daher finden unter den Jugendlichen auch mehr politische Gespräche statt, was zu mehr Eigeninitiative führen kann. Gute Beispiele sind die aktuelle Volksinitiative der jungen FBP zum Wahlgesetz oder der Einsatz des Jugendparlaments.
Wäre das Wahlalter 16 ein Weg der früheren politischen Partizipation?
Man sollte sich die Frage stellen, ob 16-Jährige Interesse an Politik haben oder ob in diesem Alter nicht andere Interessen wichtiger sind. Eventuell wäre es eine Möglichkeit, in einem ersten Schritt das Stimmrechtsalter 16 auf Gemeindeebene einzuführen. Dann könnte man auch Erfahrungen sammeln, ob 16- beziehungsweise 17-Jährige überhaupt an Wahlen teilnehmen und sich für Politik interessieren.
Was machst du in der Freizeit – welches sind deine Hobbys?
Ich spiele gerne Tennis und wandere sehr gerne in der Bergwelt Liechtensteins. Mein Ziel ist es, alle Gipfel abzuwandern, über die Hälfte habe ich schon erklommen. Im Winter findet man mich oft auf den Skipisten in Malbun. An den Wochenenden treffe ich mich gerne mit meinen Kollegen.
Danke, Philipp, für dieses interessante, inspirierende und sehr sympathische Gespräch.




