Leserbrief von Norman Wille, Vaduz
Im Juni 2024 brachte der Landtag die Regierung in die Bredouille: Der Ergänzungskredit für den Umbau des ehemaligen Post- und Verwaltungsgebäudes in Vaduz sowie die Aufstockung der Baureserven wurde abgelehnt. Der Gemeinderat Vaduz ist nun bereit, den offenen Mehraufwand von 5,43 Millionen Franken zu übernehmen.
Es geht also so weiter, wie es in unserem Land mehr oder weniger immer läuft. Ein Projekt wird abgelehnt, eine Gruppe persönlich Engagierter mobilisiert in der Politik ihre Spezis, es werden Projekte gestartet, Gemeinde und Land involviert. Ich sehe sie schon, die Millionen an Projektgeldern, die versanden, ohne dass sich irgendetwas bewegt.
Persönlich bin ich dagegen, in das «alte» Postgebäude nebst dem noch erforderlichen Unterhalt noch irgend einen Franken zu investieren. Dazu war dieses Gebäude schon vor seinem Bau zu umstritten. Es wird Zeit, die grosse Chance, zwei grosse Bausünden der 70er Jahre zu korrigieren, jetzt zu nutzen: Marktplatzgarage und Postgebäude. Was für ein riesiges Stück Bauland mitten in Vaduz. Nutzen wir diese Gelegenheit für etwas grundlegend Neues. Und ich bin beileibe kein Feind der Landesbibliothek. Als Buchautor, dessen Werk von einem deutschen Verlag veröffentlicht worden ist, bin ich durchaus affin für Orte wie eine Bibliothek.
Aber bevor wir – einmal mehr – irgendwelche Präjudize schaffen, sollten wir die Bevölkerung befragen, was mit Marktplatzgarage und Postgebäude passieren soll. Das wäre, in meinen Augen, das korrekte Vorgehen. Gut, es nähme keine Rücksicht auf die Befindlichkeiten von Privatpersonen. Aber, das muss es auch nicht.