Leserbrief von Jo Schädler,
Bendern
Wieder hat der Schweizer Bundesrat mit seiner eidgenössischen Weit- und Umsicht es geschafft, uns aus der Not zu befreien, denn am 12.11.2024, also pfeifengenau einen Tag nach dem Beginn der närrischen Zeit, folgte unsere Regierung dem Bundesratsbeschluss, die AHV- Renten um „bis“ zu 70 Franken steigen zu lassen.
Grundlage für diese aussergewöhnliche Grosszügigkeit, waren also nicht etwa unsere AHV- Finanzen, unsere Rechenkünste, oder unsere spezielle Demografie, sondern Amherd, Cassis, Rösti und von hinter dem Röstigraben auch noch der Parmelin. Wir stützen uns also auf den Bundesrat ab, der dann ja auch verantwortlich ist, wenn wir uns falsch abgestützt haben?
70 Franken, das sind immerhin ca. 10% des Kaufkraftverlustes der letzten 5 Jahre. Dennoch kann der Rentner sich freuen. Für so viel Geld kann er sich im Monat immerhin 8 Päckli Zigaretten, oder etwa 12 Kaffee, also fast jeden zweiten Tag einen davon kaufen. Jubel herrscht allerdings bei den AHV Bezügern, welche Rad fahren. Die wird das besonders freuen, denn für das Geld können sie sich eine zweite Pumpe kaufen, womit sie nun das Hinterrad auch aufpumpen können.
Mit ganz anderem Lesevergnügen, wird bei der staatlichen Pensionskasse herumhantiert. Da klärt ihr Präsident über die Vergangenheit auf und labt nicht unbescheiden am Füllhorn der Fehler, die gemacht wurden. Die Börse wäre einst schuld gewesen, zu hohe Rentenversprechen, dann völlig falsche Annahmen und Umwandlungssätze, ein technischer Zinssatz, fehlende Ausfinanzierung, Strukturen wären nicht vorhanden gewesen, aber mit dem Massnahmenpaket werde die staatliche Pensionskasse „nie mehr„ in Schieflage geraten. Nachtigall ick hör dir trapsen, klang eben im Radio L. Oder hat sich da einer verhört? Und dann des Präsidenten Bonmot: Der Rentenanteil wäre beim Staat halt sehr hoch. Stimmt, auch das hat die Politik verbockt. Weil Versprechen von Regierung und Landtag zerplatzen draussen in der realen Welt meist wie Seifenblasen.