Am 14. Unternehmerapéro vom 18. September 2024 wollten die Gemeinde und die Wirtschaftskommission von den ansässigen Unternehmerinnen und Unternehmern wissen, wie zufrieden sie mit dem Wirtschaftsstandort Ruggell sind. Zudem stellten sie die Frage, wie der Standort weiter verbessert werden kann. Und obwohl die Anwesenden sehr zufrieden sind, bekam die Gemeinde viele Ideen, was in den nächsten Jahren angegangen werden soll.
Die Gemeinde Ruggell nutzte ihre Rolle als Gastgemeinde an der LIHGA und führte dieses Jahr den 14. Unternehmerapéro im Ruggeller Zelt durch. Dabei wurde ein neues Konzept verfolgt, welches neben Informationen auch die aktive Teilnahme der Unternehmerinnen und Unternehmer vorsah.
Viele Massnahmen wurden bereits umgesetzt
Nach der Begrüssung durch Vorsteher Christian Öhri stellten er und Jürgen Hasler (Gemeinderat und Vorsitzender der Wirtschaftskommission) die wichtigsten Projekte der letzten Jahre vor. Dazu gehörte zum Beispiel der neue Industriekreisel, der ein bestehendes Verkehrsproblem für die zahlreichen Unternehmen im Gewerbegebiet löste. Aber auch die langjährige finanzielle Unterstützung der KITA oder die Ansiedlung von Gastronomieangeboten machen Ruggell zu einem modernen und attraktiven Wirtschaftsstandort.
Ein besonderes Augenmerk legte die Gemeinde in den letzten Jahren auf den Ausbau des öffentlichen Verkehrs aus und nach Ruggell. Jürgen Hasler betonte dabei, dass insbesondere die Anbindung an die angrenzende Region und insbesondere Feldkirch nur in Zusammenarbeit mit diesen Partnern erfolgen kann. Dazu müsse man auf diese zugehen und die Vertrauensebene schaffen, um erfolgreich zusammenarbeiten zu können, ergänzte Christian Öhri. So berichtete er von den gemeinsamen Arbeitssitzungen mit dem Bürgermeister von Feldkirch und mit der LieMobil mit dem erfolgreichen Ergebnis, dass die neue Linie 414 von Stadtbus Feldkirch geschaffen werden konnte, welche ab Dezember 2025 den Industriering Ruggell mit Feldkirch im Halbstundentakt verbindet.
Neue Projekte im Bereich Langsamverkehr und Windenergie
Ruggell bleibt aber nicht inaktiv, sondern arbeitet bereits an neuen Projekten zum Wohle der Gemeinde und dem Wirtschaftsstandort. Zwei der wichtigsten Projekte wurden vorgestellt. Zum einen soll das Angebot für einen sicheren Langsamverkehr ausgebaut werden. Dafür soll eine Brücke zwischen Ruggell und Sennwald entstehen, um so die Erreichbarkeit per Fahrrad deutlich zu verbessern.
Zudem ist Ruggell Vorreiterin im Bereich Windenergie. Derzeit laufen Messungen und Gespräche, ob und wo in Ruggell Potenzial für Windenergie vorhanden ist. Sollte sich eine solche Anlage realisieren lassen, möchte die Gemeinde ermöglichen, dass sich sowohl Unternehmen als auch die Bevölkerung daran beteiligen können. Langfristig besteht für Vorsteher Christian Öhri sogar die Vision eines energieautarken Ruggell.
Drei Megatrends, die schon Realität sind
Nach dem Blick auf aktuelle Projekte wurde unter der Moderation von Peter Beck ein Blick in die nahe Zukunft geworfen. Dafür wurden drei Megatrends genauer betrachtet, die alle Unternehmen in Ruggell und der Region betreffen. Neben Christian Öhri und Jürgen Hasler ergänzte Gerald Hosp das Panel. Gerald Hosp ist seit dem 1. September Geschäftsführer des Think Tanks Zukunft.li, der sein Büro in Ruggell hat.
Um die Anwesenden jeweils auf den neusten Stand zu bringen, wurden bei den einzelnen Themen in kurzen Segmenten die wichtigsten Informationen vermittelt. So äusserten sich in Statement-Videos Gerald Marxer (LKW) zur Entwicklung der Strompreise und Katja Gey (Amt für Volkswirtschaft) zum Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel. Ausserdem informierte Moderator Peter Beck über die wichtigsten Eckpunkte in Sachen Mobilität und wie sich diese in Liechtenstein gemäss Studien entwickeln wird bzw. kann.
In der anschliessenden Diskussion waren sich alle auf dem Panel einig, dass diese drei Megatrends bereits mitten im Leben angekommen sind. Man müsse neue Zugänge finden, um die Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Die Gemeinde kann und will dafür Katalysator und Ermöglicherin sein. Und auch bei Themen, bei denen die Gemeinde weniger Einfluss hat, kann sie über ihr Netzwerk beim Land und in der Region entsprechende Projekte anstossen.
Gefragt und Antworten erhalten
Nach dieser Einleitung zu den Themen wollte die Gemeinde von den Anwesenden wissen, welche Ideen diese zu den drei vorgestellten Megatrends haben und wo die Gemeinde unterstützen kann. Selbstverständlich konnten aber auch zu anderen Themen Wünsche und Vorschläge eingebracht werden. Diese Möglichkeit wurde rege genutzt und die Whiteboards füllten sich schnell mit guten Ideen.
Wie Jürgen Hasler in seinem Abschlussworten betonte, wird sich die Wirtschaftskommission in den kommenden zwei Wochen intensiv mit den eingereichten Ideen und Vorschlägen befassen, damit diese in die entsprechenden Prozesse eingebracht werden können. Spätestens anlässlich des 15. Unternehmerapéros im Jahr 2025 wird darüber informiert, was der aktuelle Stand dazu ist.
Im Anschluss an den offiziellen Teil wurden alle Anwesenden von der Gemeinde zu einem Apéro eingeladen. Dieser wurde rege genutzt, um sich auszutauschen und weiter über mögliche Ideen zu diskutieren.