Leserbrief von Louis Vogt, Schaan
In der politischen Diskussion kann und soll man durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Es darf, wenn nötig, auch mit härteren Bandagen gekämpft und auch mal verbal auf den Tisch gehauen werden. Auf gut Deutsch: Es darf auch mal «klepfa und tätscha». Das gehört zur politischen Kultur in Liechtenstein, das gehört zu einer lebendigen Demokratie. Was bis jetzt nicht zu Liechtenstein gehört hat, ist die Art der geführten Auseinandersetzung rund um den IWF-Beitritt. Eine Auseinandersetzung, geprägt von Halbwahrheiten und Unwahrheiten, von einem Zurechtbiegen der Fakten und von Frontalangriffen gegen Vertreter der Regierung und gegen das Fürstenhaus. Es hat bis jetzt nicht zu Liechtenstein gehört, dass eine Liechtensteiner Monatszeitung dem Regierungschef einen Maulkorb verteilt und seinen faktenbasierten Beitrag, ohne stichhaltigen Grund, nicht veröffentlicht. Es hat bis jetzt nicht zu Liechtenstein gehört, dass ein Vertreter des Referendums-Komitees dem Fürstenhaus «Manipulation durch das Staatsoberhaupt» vorwirft und dass sich das Nein-Komitee bis heute nicht von dieser unsäglichen Aussage distanziert. Ich kann und will nicht glauben, dass dieser Stil, heute und in Zukunft, den politischen Diskurs und Kurs in unserem Land bestimmt. Ich bin der festen Überzeugung: das ist nicht Liechtenstein. So sind wir nicht!