Leserbrief von Roman Eggenberger,
Ruggell
Nicht nur wir, auch der Erbprinz hat «kein wirklich stichhaltiges Argument wahrgenommen, welches gegen einen Beitritt» zum IWF spricht. Dem Referendumskomitee «Nein zum IWF-Beitritt» geht es vor allem darum, den IWF als die von den USA «gesteuerte» Institution darzustellen, welche Staaten in den finanziellen Abgrund zieht. Fakten spielen dabei keine Rolle. 190 Staaten sind dem IWF bisher freiwillig beigetreten, darunter auch die Schweiz und Österreich, weil sie von der IWF-Mitgliedschaft profitieren.
Die IG «Ja zu Liechtenstein, ja zum IWF-Beitritt» setzt sich klar für unser Land, seine Wirtschaft, seinen Finanzplatz und somit für uns alle ein. Es geht dabei primär um mehr Sicherheit im Notfall. Für Liechtenstein ist aber die vom Erbprinzen ebenfalls erwähnte vertiefte internationale Vernetzung zu Themen wie Geldwäsche, Terrorfinanzierung und Doppelbesteuerungs-abkommen nicht weniger wichtig.
Zahlen können leicht Verwirrung stiften. Im Gegensatz zu den von uns propagierten 0.5 Promille, welche einfach zu belegen sind, scheint sich der Landtagsabgeordnete Johannes Kaiser im Zahlenraum bis 100 Millionen verloren zu haben. Die bei einem Beitritt zum IWF vom Land Liechtenstein zu hinterlegenden Reservepositionen, unabhängig von ihrer Höhe, als Kosten zu bezeichnen, zeugt nicht nur von einem fehlenden buchhalterischen Grundverständnis, sondern ist fast schon böswillig irreführend. Ich möchte keineswegs ausschliessen, dass einzelne politische Exponenten oder Mitglieder des Referendumskomitees es einfach nicht besser wissen. Die Vermutung, dass mit möglichst hohen Zahlen bewusst eine Verunsicherung erzeugt werden soll, ist aber nicht von der Hand zu weisen.
IG «Ja zu Liechtenstein, ja zum IWF-Beitritt»