CL: Bayern dramatisch ausgeschieden

Champions League-Halbfinale in Bernabeu-Stadion: Real Madrid- Bayern München. Bild: Kimmich gegen Vinicius Junior (Real). Die Bayern scheiden dramatisch mit 2:1 aus. Foto: Picture Alliance, Frankfurt/Main

Späte Gegentore und Ärger über Schiedsrichter /  Bayern scheitert dramatisch bei Real Madrid

Der FC Bayern hatte bei Real Madrid den Finaleinzug in der Champions League vor Augen, scheitert aber dramatisch nach zwei späten Gegentreffern und einer 1:2-Niederlage im Santiago Bernabeu.

Alphonso Davies hatte die Münchner (68. Minute) in Führung gebracht. Doch am Ende jubelte Real Madrid nach zwei späten Treffern des ehemaligen Bundesliga-Profis Joselu (88., /90.+2) über den 2:1-Sieg, der nach dem 2:2-Unentschieden den Einzug ins Endspiel bedeutete. Die späten Gegentore weckten bei den Münchner schmerzhafte Erinnerungen an das Finale vom 1999 gegen Manches United. Damit steht Bayern seit mehr als zehn Jahren ohne Erfolge und Titel da.

Schwerer Fehler des SR

Hätte der Schiedsrichter nicht einen verhängnisvollen Fehler begangen, hätte es Verlängerung gegeben. Nach dem Spiel entschuldigte er sich für seinen Fauxpas. Denn die kritische Entscheidung von Schiedsrichter Szymon Marciniak und seiner Crew hat Bayern München am Mittwoch (08.05.2024) möglicherweise aus der Champions League befördert. Es geht um einen zu frühen Abseitspfiff.

In der turbulenten Nachspielzeit bereitete nicht nur der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger den Siegtreffer von Joselu vor (90.+2 Minute), sondern auch de Ligt brachte den Ball im Tor der Madrilenen unter. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 103 Minuten gespielt, ursprünglich waren neun Minuten Nachspielzeit angezeigt worden, die Partie stand also unmittelbar vor dem Abpfiff. Wäre das Tor anerkannt worden, hätte es mit höchster Wahrscheinlichkeit eine Verlängerung des Halbfinal-Rückspiels gegeben.

Schiedsrichtergespann pfeift
Aktion unüblicherweise ab 

Doch die Schiedsrichter leisteten sich einen verhängnisvollen Fehler. Üblich und auf europäischer Ebene völlig routiniert praktiziert lassen die Unparteiischen Spielaktionen, die in ihrer Entstehung eine unklare Situation aufweisen, bis zum Abschluss weiterlaufen. Erst dann werden beispielsweise Abseitsstellungen angezeigt und dann auch eventuell abgepfiffen. Sollte es dann noch Klärungsbedarf geben, könnte der Videoschiedsrichter sich melden, und eine Überprüfung der eventuellen Torentstehung könnte per Videoanalyse stattfinden. Doch durch den Pfiff war eine Überprüfung durch den VAR nicht mehr möglich.

Trainer Tuchel echauffiert sich:
„Das ist ein Regelverstoss“

„Ich verstehe nicht, dass er nicht durchspielen lässt“, echauffierte sich Bayern-Coach Thomas Tuchel nach der Partie, „beim zweiten Tor von Madrid läuft das Spiel auch weiter. Das sind zwei Fehler, die die Schiedsrichter machen. Den ersten macht der Assistent, der die Fahne wegen Abseits hebt. Den zweiten macht der Schiedsrichter, der dann pfeift. Er hätte weiterlaufen lassen können. Es ist ein Desaster. Es ist ein Regelverstoß.“ Der engagierte Trainer, der die Münchner nach den zwei letzten Bundesligapartien verlassen wird, hatte zuvor schon die Gelbe Karte wegen Meckerns gesehen. Als die Situation passiert, flippte der Trainer komplett aus und prangerte die Schiedsrichterleistung lautstark und gestenreich an. Es folgte aber keine persönliche Strafe mehr.