Interview mit FBP-Vorsteherkandidat Robert Hassler, Schellenberg

Robert Hassler: «Ich habe den Willen und die Energie, die anstehenden Herausforderungen anzugehen»

FBP-Vorsteherkandidat Robert Hassler, Schellenberg, zu seinen inhaltlichen Schwerpunkten und Zielsetzungen sowie die Relevanz des engen Einbezugs der Einwohnerinnen und Einwohner in die künftige Gemeindeentwicklung.

INTERVIEW: JOHANNES KAISER

Die FBP-Ortsgruppe Schellenberg geht mit einem personell neuen Team in die Gemeindewahlen. Wie läuft die Vorwahlzeit?

Robert Hassler: Es läuft sehr gut, danke der Nachfrage. Ich kann immer wieder spannende und interessante Gespräche mit Einwohnerinnen und Einwohnern führen. Das neue Team ist sehr motiviert und legt sich mächtig ins Zeug. So macht die Zusammenarbeit viel Freude. Auch die Rückmeldungen, die ich aus der Bevölkerung bekomme, sind durchwegs positiv.

Welche beruflichen und politischen Erfahrungen bringst du mit, um die Gemeinde Schellenberg in eine erfolgreiche Zukunft zu führen?

Ich war 14 Jahre im FBP-Ortgruppenvorstand, zwölf Jahre im Gemeinderat – davon vier Jahre als Vizevorsteher –, zudem war ich sechs Jahre als Vizepräsident Unterland der FBP auf Landesebene tätig und konnte in dieser Zeit umfassende politische Erfahrungen sammeln. Mein fundiertes politisches Wissen und diese Erfahrung, gepaart mit meiner soliden beruflichen Ausbildung, würde ich mit meinem grossen persönlichen Netzwerk gerne in den Dienst der Gemeinde Schellenberg stellen.

Welche Themen standen während deiner Gemeinderats- und Vizevorsteherzeit zwischen 2007 und 2019 im Fokus bzw. was hast du persönlich mitbestimmt und mitgeprägt?

In dieser zwölfjährigen Gemeinderatszeit waren einige bedeutende Themen aktuell. Es ist die Vielfalt an Aufgaben und Herausforderungen, welche die Arbeit im Gemeinderat interessant und spannend macht. Spontan fallen mir folgende Projekte ein: «Wohnen und Leben im Alter», die Erlangung des Labels «Energiestadt», der Bau der neuen Sport- und Freizeitanlage sowie im Bereich der Ortsplanung die Ausarbeitung des Richtplans «Siedlungsrand».

Besonders in einer kleineren Gemeinde ist das Miteinander ein Erfolgskriterium. Wie ist dein Führungsstil?

Die Eckpfeiler meines Führungsstils sind Ehrlichkeit, Respekt, Wertschätzung und Verlässlichkeit. Als besonders wichtig erachte ich den Einbezug der Bevölkerung in die politischen Prozesse. Wenn die Einwohnerinnen und Einwohner die Möglichkeit haben, Einfluss auf die Gemeindeentwicklung zu nehmen und mitzugestalten, ist auch die Akzeptanz für die Entscheide viel höher. Die Politik braucht das Mitdenken und Mithandeln der Bevölkerung, um Projekte erfolgreich umsetzen zu können.

Nach deinem Studium zum Maschinenbauingenieur hast du mehrere Jahre in der Automobilindustrie in der Umsetzung diverser Projekte sowie als Prozessoptimierer gearbeitet. Siehst du Parallelen zu Projekten in der Gemeinde?

Mein Wissen und meine Erfahrungen im Projektmanagement kommen mir sicher auch bei der Umsetzung von Projekten in der Gemeinde zugute. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich Prozesse und Abläufe über die Jahre verändern und diese stets neu reflektiert, angepasst und optimiert werden. Dies gilt auch für Projekte in der Politik sowie in der Gemeindeverwaltung. Es ist wichtig, dass sich Politik und Verwaltung immer wieder neu an den Bedürfnissen der Bevölkerung orientieren.

Die Einwohnerzahl der Gemeinde Schellenberg ist in den letzten Jahren sehr stark gestiegen. Dies hat Einfluss auf die künftige Entwicklung. Welche prioritären Ziele stellst du in den Fokus?

Der Gemeinderat hat mit dem Projekt «Gemeindeentwicklung Vision 2040» die Weichen für die Entwicklung unserer Gemeinde gestellt. Dieses Projekt gilt es voranzutreiben und die einzelnen Teilprojekte zu definieren. In diesem Rahmen wurden zahlreiche Handlungsfelder in verschiedenen Bereichen aufgezeigt. Kurz- oder mittelfristig besteht sicher im Bildungsbereich grosser Handlungsbedarf. Es gilt dort abzuklären, welches Schulmodell – aufgrund der Entwicklung der Schülerzahlen – für Schellenberg optimal ist. Denn dies hat, neben anderen Faktoren, grossen Einfluss auf die benötigte Infrastruktur.

Schellenberg ist eine familienfreundliche Wohngemeinde. Wie sieht es mit den entsprechenden Rahmenbedingungen aus?

Jede Familie soll die Freiheit bzw. die Möglichkeit haben, ihr bevorzugtes Familienmodell zu leben. Diesbezüglich gilt es abzuklären, ob zum Beispiel die Einführung von Tagesstrukturen für unsere Gemeinde sinnvoll und machbar ist. Das bereits bestehende Angebot des Mittagtischs wird sehr geschätzt, und es gibt Familien, die darauf angewiesen sind. Damit kann die Gemeinde einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf leisten.

Familienfreundlichkeit bedeutet aber auch ein Miteinander aller Generationen und insbesondere, dass die Menschen in ihrer Heimat alt werden dürfen. Wie geht es aus deiner Sicht mit dem Projekt «Wohnen und Leben im Alter» weiter?

Das Projekt «Wohnen und Leben im Alter» läuft bereits über mehrere Jahre. Die Einführung des LEA-Labels sowie die Schaffung der Senioren-Koordinationsstelle gemeinsam mit den Gemeinden Gamprin und Ruggell wurden im Rahmen dieses Projekts realisiert. Zudem wurde eine Konzeptstudie über den Bau von Alterswohnungen erarbeitet. Momentan ist der Bedarf an solchen Wohnungen noch nicht gegeben, aber das wird sich meines Erachtens ändern. Dabei gilt es, die Entwicklung laufend zu beobachten sowie die Bedürfnisse der Bevölkerung zeitnah abzuholen.

Schellenberg verfügt über keine eigene Gewerbezone. Wie werden Gewerbetreibende unterstützt bzw. wie kann die Gemeinde gute Rahmenbedingungen für sie schaffen?

Die Ausscheidung eines eigenen Gewerbegebiets in Schellenberg ist sehr schwierig und würde auch verkehrstechnisch wenig Sinn ergeben. Eine Möglichkeit wäre, am Fuss von Schellenberg eine entsprechende Zone auszuscheiden. Allerdings müssten dafür landwirtschaftlich genutzte Flächen geopfert werden. Das sehe ich eher als problematisch an. Um den Schellenberger Gewerbetreibenden gute Rahmenbedingungen zu ermöglichen, müssen wir Kooperationen mit anderen Gemeinden anstreben.

Schellenberg weist einzigartige Naturschönheiten auf. Besondere Herausforderungen bilden in Zukunft ökologische Themen wie Klima, Umwelt, Energie usw. Welche Ziele hast du in diesem Bereich?

Schellenberg ist aufgrund seiner Lage sowie der es umgebenden Natur privilegiert. Diese Naturschönheit gilt es um jeden Preis zu erhalten. Ehrlicherweise müssen wir uns eingestehen, dass wir noch weit von der angestrebten Klimaneutralität entfernt sind. Diesbezüglich hat die Gemeinde sicher noch Nachholbedarf. Zum Beispiel gilt es, von den fossilen Brennstoffen und den Natriumdampflampen wegzukommen, die erneuerbaren Energien auszubauen, die steigenden Anforderungen des Labels Energiestadt stets zu erfüllen, um nur einige der primären Handlungsfelder zu nennen. Allerdings bin ich der Meinung, dass die Ausarbeitung und Umsetzung einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie ebenfalls sehr wichtig sind.

Das kulturelle Leben und die Brauchtumspflege bilden das Stimmungsbarometer einer Gemeinde. Wie wichtig ist dir das Vereinsleben?

Vereine bilden das Rückgrat einer Gemeinde. Sie bringen Leben auf die Plätze, sorgen für Sicherheit, organisieren und leben die Brauchtumspflege, fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl und tragen somit sehr viel zur Lebensqualität in einer Gemeinde bei. In den Vereinen wird indirekt soziale Arbeit geleistet, da sie das Zusammensein und das Zusammenwirken aktiv leben und die Mitglieder füreinander da sind. Man kann allen ehrenamtlich tätigen Personen ein Kränzlein winden, denn sie leisten – oft im Hintergrund – sehr wichtige Arbeit. Die Gemeinde muss ihre Vereine unterstützen und ihnen die Basis bieten, damit sie sich optimal entfalten und entwickeln können.

Was bekommt die Gemeinde Schellenberg mit einem Vorsteher Robert Hassler?

Mit mir als Vorsteher hat die Gemeinde einen dynamischen Vorsteher mit Handschlagqualität, der den Willen und die Energie hat, die anstehenden Herausforderungen anzugehen. Einen Vorsteher, der ab dem ersten Tag seinen Fokus zu 100 Prozent auf die Weiterentwicklung der Gemeinde Schellenberg legt und last but not least: Vorsteher von Schellenberg zu sein, ist für mich eine Herzensangelegenheit.