Boris Becker zu 2 ½ Jahren Haftstrafe verurteilt

Der frühere deutsche Tennisstar Boris Becker wurde in London zu 2 1/2 Jahren Gefängnis verurteilt. Absitzen musste er acht Monate und wurde heute aus der Haft entlassen und nach Deutschland abgeschoben. Foto: Picture Alliance, Frankfurt/Main

Der ehemalige deutsche Tennisstar Boris Becker ist wegen seiner Insolvenzstraftaten zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt worden, wovon er mindestens die Hälfte absitzen muss. Mit starrem Blick griff Becker nach der Verkündung eine gepackte Tasche. Er kam direkt in Gewahrsam.

Der frühere Ausnahmesportler hatte Vermögen im Wert von mehr als einer Million Euro in seinem Insolvenzverfahren nicht offengelegt. Eine Jury hatte Becker deshalb vor drei Wochen in mehreren Anklagepunkten schuldig gesprochen. Der 54-Jährige hatte die Vorwürfe bestritten. Er kann gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen.

Die Laienrichter am Londoner Gerichtshof Southwark Crown Court waren zu der Ansicht gelangt, dass Becker den Besitz einer Immobilie in seinem Heimatort Leimen verschleiert, unerlaubterweise hohe Summen auf andere Konten überwiesen sowie Anteile an einer Firma für künstliche Intelligenz und eine Darlehensschuld verschwiegen hatte.

Die Staatsanwaltschaft hatte insgesamt 24 Anklagepunkte gegen Becker erhoben. Anklägerin Rebecca Chalkley sah es als erwiesen an, dass er zahlreiche Besitztümer absichtlich verschwiegen hatte und nun seinen Beratern die Schuld zuwies, die sich ihm zufolge um seine Finanzen gekümmert hatten. Der Verteidiger der Tennis-Legende hatte erklärt, sein Mandant sei zwar naiv, aber unschuldig. In 20 Punkten folgte die Jury dieser Argumentation, auch bei der Frage nach verschwundenen Pokalen. Doch der Schuldspruch in vier Punkten reicht aus, um Beckers Leben grundlegend zu verändern.