Leserbrief: Antwort an den VCL und seine Märchen

Der VCL schreibt wieder. Offenbar haben seine Niederlagen bei den Abstimmungen zur S-Bahn, zu Tempo-30 in Schaan und zum Vaduzer Rheindamm bei ihm nicht zu einer Reflektion geführt, obwohl die Bevölkerung mit äussert massiven Abstimmungsergebnissen ihn und seine Ideen gleich 3x bachab geschickt hat.

Er kritisiert, ohne uns namentlich zu nennen,  unsere Aussage: «Wir stehen für gute Infrastruktur für alle Verkehrsteilnehmer und nicht für das gegenseitige Ausspielen von ÖV-Nutzern, Autofahrern, Radfahrern und Fussgängern».

Im Gegensatz zu uns, stellt sich der VCL auf den Standpunkt, dass «die meisten Menschen einen äusseren Anstoss benötigen, um ihre Gewohnheit zu durchbrechen».

Nicht Argumente und bessere Infrastruktur für alle Verkehrsmittel sollen also gelten, sondern einzig und allein die Meinung des VCL. Die Menschen müssen demnach durch Zwangsmassnahmen erzogen werden. Dieses grundfalsche Demokratieverständnis wird also vom VCL weiter propagiert.

Schade, dass ein Verkehrsclub nicht lernfähig ist, schade dass der VCL seine Verkehrspolitik strikt gegen den Autoverkehr ausrichtet und laufend für die Verbauung von Strassen durch Schwellen, Poller, Inseln und Rückbauten eintritt. Leider hatte er in der Vergangenheit oft zu viel Unterstützung bei einzelnen «Verkehrsplanern» und Politikern, die ihm auf den Leim gegangen sind oder ganz einfach nicht stark genug waren, eine eigene Meinung zu vertreten. Die Millionen von Franken, die für Behinderungen des Verkehrsflusses vergeudet wurden, wären besser angelegt gewesen, wenn damit Umfahrungen – auch unterirdische – finanziert worden wären. Dann hätten wir nämlich heute genügend Platz auf den Land- und Gemeindestrassen für den ÖV, die Fussgänger, die Anwohner und für Geschäftskunden. Mit separaten Radwegen wären zudem die Fussgänger vor schnellen Velofahrern geschützt und letztere könnten ohne Behinderungen vorwärtskommen. Dafür sollten unsere Politiker kämpfen und nicht für die vor der Bevölkerung gescheiterte Verkehrsverhinderungspolitik, bei der alle gegeneinander ausgespielt werden.

Aber selbst bei noch so schönen Radwegen würden sich wohl einzelne Radfahrer trotz Lärm und Gefahren weiterhin zwischen die Autos zwängen nur um sich gegen jede Vernunft für die Behinderung des Verkehrsflusses herzugeben – siehe Herrengasse Vaduz. Die Märchenstunde des VCL geht weiter!

IG pro offenen Rheindamm
Karlheinz Ospelt, Hansrudi Sele, Ernie Walser