Landesmuseum: «POMPEJI – Pracht und Tod unter dem Vulkan»

79 n. Chr. brach der Vulkan Vesuv aus und begrub die Städte Pompeji, Herculaneum Stabiae und Oplontis unter sich. In der Ausstellung werden die neuesten Erkenntnisse aus den Ausgrabungen sowie die Naturphänomene aus geologischer und vulkanologischer Sicht beleuchtet.

Ein prominenter Augenzeuge, Plinius der Ältere, führt die Besucher durch die Ausstellung: Beim Versuch mit seiner Militärflotte die flüchtenden Menschen zu retten, ist er selbst umgekommen. Sehr bekannte Originalobjekte aus Pompeji und Herculaneum sowie lebensechte Projektionen machen die Ausstellung zu einem einzigartigen Erlebnis. Die Ausstellung wurde in enger und mehrjähriger Kooperation zwischen dem Liechtensteinischen LandesMuseum, dem Nationalen Archäologischen Museum in Neapel, Expona aus Bozen und Contemporanea Progetti aus Florenz realisiert. Das Liechtensteinische LandesMuseum ist die erste Station dieser neugestalteten, internationalen Wanderausstellung.

Die Ausstellung im Liechtensteinischen LandesMuseum dauert von Donnerstag, 14 Oktober 2021 bis Sonntag, 24 April 2022.

Im Jahr 79 n. Chr. brach der Vulkan Vesuv in der Nähe von Neapel aus. Durch gigantische Explosionen wurde Bimsstein ausgestossen. Der Einsturz des Gipfels verursachte einen 3 km breiten Krater. Glutflüssige Magma trat hervor. Es wurde durch schnelle Ausdehnung von Gasen als Asche und Lapilli in den Himmel geschleudert und bildete eine riesige Wolke in Form eines Pilzes, die Alles verdunkelte. Es begann zu regnen. Steine, Erdmassen, Asche und Lapilli (erstarrte Magmateilchen und Steinchen von 2 bis 64 mm Durchmesser) fielen herab. Immer wieder bebte die Erde. Risse gingen auf. Eine gigantische Schlammlawine näherte sich Herculaneum und begrub die Stadt bis zu 15 Meter unter sich. Ein Nordwestwind trieb die ausströmende Asche, Lapilli und die giftigen Gase nach Südosten, wo Pompeji und Stabiae lagen. Die Bewohner beider Städte erkannten zunächst nicht die Gefahr. Doch dann fielen so viel Asche und Lapilli, dass Panik ausbrach. Giftige Schwefelschwaden trieben mit dem Wind heran. Alle erstickten rasch an den Schwefeldämpfen oder unter dem sich mehrere Meter auftürmenden Aschenregen. Nach drei Tagen kam die Sonne wieder zum Vorschein. In einem Umkreis von 10 bis 15 km um den Vulkan war der Boden bis zu 15 Metern erhöht. Eine dokumentierte Rettungsauktion der römischen Flotte unter der Anführung des berühmten Naturwissenschaftlers Plinius dem Älteren war grösstenteils gescheitert. Die untergegangenen Städte gerieten in Vergessenheit. Erst im 18. Jahrhundert kamen sie durch Ausgrabungen wieder allmählich zum Vorschein. Dieser Ausstellungskatalog schildert die Region vor, während und nach dem Ausbruch des Vesuvs. Grossartige bis einmalige Funde aus den Vesuvstädten werden repräsentiert. So fern uns dieses Ereignis erscheint, so nah sollte uns aber die Bedrohung durch Vulkanausbrüche im Gedächtnis bleiben. Diese Ausstellung und der Katalog bringt uns auf den neuesten Stand betreffend der Ausgrabungen und der Vulkanologie vor Ort. Viele neue Erkenntnisse über die römischen Städte der Region und zu der Tragödie des Untergangs sind hinzugekommen und erweitern die Perspektiven. In sehr schöner und konstruktiver Zusammenarbeit mit den italienischen KollegInnen Prof. Dr. Paola Petrosino und Dr. Tina Rispoli ist dieser neue Katalog wie auch die Ausstellung entstanden. Dank ihrer Offenheit war es überhaupt möglich, eine Ausstellung über den Vulkanausbruch von 79 n. Chr. und den untergegangenen Vesuvstädten zu verwirklichen. Wir sind die erste Station dieser neuen Wanderausstellung. Dank der zusätzlich sehr schönen Zusammenarbeit mit dem Kollegen des Archäologischen Nationalmuseums von Neapel, Direktor Dr. Paolo Giulierini, werden einmalige bis sehr interessante Originalexponate präsentiert.

Der Katalog wie die Ausstellung zeigen wohl bestens auf, welche Gefahren und Auswirkungen Vulkanausbrüche in sich bergen. Die untergegangenen blühenden römischen Städte Pompeji, Herculaneum und Stabiae stehen als Mahnmal für Naturkatastrophen, die jederzeit kommen können und auch kommen werden.

Live-Stream Vernissage, Mittwoch, 13. Oktober, 18 Uhr im Liechtensteinischen LandesMuseum
Wir laden Sie herzlich zur Eröffnung unserer Sonderausstellung «Pompeji – Pracht und Tod unter dem Vulkan» ein. Es begrüsst Sie Prof. Dr. Rainer Vollkommer, Direktor des Liechtensteinischen LandesMuseums. Jasmin Collini Heidegger, Stiftungsrats-Präsidentin des Liechtensteinischen LandesMuseums, spricht die Grussworte. Prof. Dr. Rainer Vollkommer, Co-Kurator der Ausstellung führt in das Thema ein.

Den Link zur Live-Stream Vernissage finden Sie unter: www.landesmuseum.li

Buch zur Ausstellung
Zur Ausstellung erscheint das Buch «POMPEJI – Pracht und Tod unter dem Vulkan».
Dieses ist im Liechtensteinischen LandesMuseumsShop und auf www.shop.landesmuseum.li erhältlich.

Öffentliche sowie Online-Führungen zur Sonderausstellung «POMPEJI – Pracht und Tod unter dem Vulkan»
Erfahren Sie bei unseren öffentlichen und Online- Führungen Interessantes und Wissenswertes über die Ausstellung. Details finden Sie unter www.landesmuseum.li.
Bitte beachten Sie bei den öffentlichen Führungen die Corona-Schutzmassnahmen. Zutritt ist nur mit Covid-Zertifikat und Ausweis möglich.