Leserbrief des Komitees für einen offenen Rheindamm

«JA» für einen weiterhin offenen
Rheindamm beim Stadion Vaduz

 

«Bitte stimmen Sie am 3. Oktober mit «JA», damit der vom Gemeinderat beschlossene Ausbau realisiert und der Rheindamm für alle Verkehrsteilnehmer auch weiterhin zur Verfügung steht!

Der Gemeinderat hat dem Ausbau mit 2 Gegenstimmen zugestimmt. Nun haben einzelne Gemeinderäte gegen die eigene Zustimmung das Referendum ergriffen – geht’s noch? Sollen die jahrelangen und umfangreichen Planungskosten einfach wieder abgeschrieben werden?

Bei einem «NEIN» werden Quartiere belastet und Kinder gefährdet. Wer übernimmt die Verantwortung dafür? Soll der ganze Verkehr ins Zentrum gelenkt werden, wo jetzt schon alles staut?

Der Rheindamm ist an Wochenenden, Feiertagen und täglich ab 18.00 für Autos gesperrt. Während der Werktage soll er aber weiterhin als Umfahrungsstrasse dienen.

Der Rheindamm ist seit 1999 als Umfahrungsstrasse in den Verkehrsplänen erfasst. Der Gemeinderat hat dies letztmals 2017 bestätigt und die Regierung 2018 genehmigt. Er ist die einzige Umfahrung des Zentrums und soll gemäss allen bisherigen Plänen so lange erhalten bleiben, bis eine andere Umfahrung erstellt ist. 

Heute gibt es ca. 4x mehr Verkehr als vor 40 Jahren. Vor 40 Jahren gab es 4x mehr Strassen als heute (Herrengasse, Haberfeld, Binnendamm und Rheindamm), wenn der Rheindamm gesperrt würde. Das entspricht dem Faktor 16, mit welchem der Verkehr behindert würde.

Es gibt heute 5 Radwege zwischen dem Giessen und dem Rhein: Giessenweg, Haberfeldweg, Binnendamm, Rheindamm und Wuhrweg. Dazu kommt der Schweizer Rheindamm und der neu geplante Radweg entlang dem Binnenkanal im Haberfeld! Ausser dem Rheindamm sind alle reine Radwege.

Zahlen beweisen, dass die prognostizierten Radfahrer auf dem Rheindamm bei weitem nicht erreicht wurden. Der Gemeinderat hat die Grundlagen falsch eingeschätzt, als er 2018 den Beschluss fasste, den Rheindamm zu sperren.

Untersuchungen zeigen, dass auf dem Rheindamm in 13 Jahren total 5 Unfälle mit Sachschaden, somit alle drei Jahre einer, sowie 2 Bagatellunfälle und ein einziger Verkehrsunfall mit Körperverletzung erfasst sind. In der Lochgasse zwischen Kanal und Schrebergärten gab es in 13 Jahren keinen einzigen Unfall!

Dies, obwohl in den letzten 10 Jahren das Tempolimit von der Gemeinde in der Lochgass unverständlich von 50 km/h auf 80 km/h angehoben wurde. Mit einem «JA» wird dies wieder rückgängig gemacht.

Die Gemeinde soll Radwege im Haberfeld und entlang dem Giessen optimieren. Diese Radwege sind nah an den Arbeitsplätzen, gut besucht, naturnah und sicher.

Vaduz braucht alle Verkehrsmittel, solange es im Leitbild von noch mehr Arbeitsplätzen ausgeht, d.h. alle Verkehrsmittel fördern, nicht gegeneinander ausspielen.

Behinderungen auf bestehenden Strassen führen zu immer mehr Problemen und Staus. Die Sperrung des Rheindamms wäre ein weiterer krasser Schritt!

Schaan, Buchs und Balzers haben Umfahrungen und planen weitere! Vaduz hingegen würde bei einem «NEIN» zum Rheindamm die einzige noch vorhandene sperren, ohne vorher eine Lösung zu haben.

KOMITEE FÜR EINEN OFFENEN RHEINDAMM – stv. für viele:

Hansrudi Sele,
Daniela Ospelt,
Petra Miescher,
Ernie Walser,
Josef Feurle,
Antje Moser,
Karlheinz Ospelt,
Natascha Söldi