Leserbrief: Antwort an Manuela Haldner-Schierscher und Philip Thöny

In der letzten LIEWO hat Frau Haldner-Schierscher als Landtagsabgeordnete gemeint, dass der Vaduzer Alt-Bürgermeister – damit hat sie wohl mich gemeint – die Erkenntnis, dass mehr Strassen zu mehr Verkehr führen, als absoluten Witz bezeichnet habe. Weiter schreibt sie, es sei «erschreckend, dass in Zeiten von Klimakrise und Ressourcenknappheit noch immer nach mehr Strassen gerufen wird.» Sehr geehrte Frau Landtagsabgeordnete, ich möchte Sie höflich darauf hinweisen, dass in Vaduz die Sperrung einer BESTEHENDEN Strasse zur Debatte steht und nicht der Neubau einer Strasse. Diese Feinheit sollte bitte berücksichtigt werden. Konkret soll mit dem Rheindamm gemäss der FPB- und FL-Fraktion Vaduz mit deren Sprecher Philip Thöny also eine bestehende Strasse gesperrt und nicht eine neue Strasse gebaut werden.

Mit dem Wunsch nach Sperrung des Rheindamms verstossen einige Personen des Vaduzer Gemeinderats auch gegen ihren eigenen Verkehrsrichtplan 2018, wo es unter 5.1.4 wörtlich heisst: «Die Erweiterung des Hauptstrassennetzes verfolgt die Ergänzung des Strassennetzes um eine zusätzliche Nord-Süd-Achse für den motorisierten Verkehr». Im Gegensatz dazu will obige Mehrheit im Gemeinderat die einzige bestehende Nord-Süd-Achse zur Landstrasse sperren! Die NEIN-Sager im Gemeinderat verfolgen somit nicht die Erweiterung des Hauptstrassennetzes gemäss ihrem Verkehrsrichtplan, sondern das Gegenteil: Die Schliessung der einzigen bestehenden Nord-Süd-Achse zur Herrengasse. Auch das hat GR Philip Thöny an der Informationsveranstaltung abgestritten, obwohl dort auch geschrieben steht, dass der Verkehrsrichtplan behördenverbindlich ist. Was soll man von solchen Aussagen halten?

Karlheinz Ospelt, Altbürgermeister